Buchtipps fürs agile Arbeiten: 6 Bücher, die helfen, agiler zu werden

1. „Agiles Führen“ von Stefanie Puckett & Rainer M. Neubauer Die Digitalisierung verändert die Art, wie Firmen geführt werden müssen: Das Buch „Agiles Führen“ der Psychologin und Beraterin Stefanie Puckett und des Beraters und Trainers Rainer Neubauer erklärt, welche Eigenschaften Führungskräfte im Digitalisierungsprozess mitbringen müssen. Die Autoren beschreiben Persönlichkeitseigenschaften und Kompetenzen, die Chefs benötigen, und geben praktische Tipps, wie Führungskräfte mit Mitarbeitern umgehen können, die sich gegen einen Unternehmenswandel stellen. Stefanie Puckett & Rainer M. Neubauer: „Agiles Führen. Führungskompetenzen für die agile Transformation“. Business Village, 2018; 29,95 Euro. 2. „Die Agilitäts-Falle“ von Thomas Würzburger Der Autor, Coach und Redner Thomas Würzburger verrät in seinem Buch „Die Agilitäts-Falle“ keine Tipps und Tricks, stattdessen setzt er sich mit der Forderung nach mehr Agilität kritisch auseinander. Er erklärt, warum viele Firmen auf dem Weg zu einer agilen Organisation scheitern und was es tatsächlich braucht: Menschen mit einer gefestigten Persönlichkeit. In verschiedenen Modellen zeigt Würzburger, wie Chefs und Mitarbeiter persönlich reifen können und welche Eigenschaften sie dafür weiterentwickeln sollten. Sie sollten zum Beispiel die Fähigkeit haben, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen sowie ihre Emotionen zu deuten und zu kontrollieren. Würzburgers Fazit: Unternehmer und Angestellte können nur agil arbeiten, wenn sie in sich stabil sind. Thomas Würzburger: „Die Agilitäts-Falle. Wie Sie in der digitalen Transformation stabil arbeiten und leben können“. Vahlen, 24,90 Euro. 3. „Management Y“ von Ulf Brandes, Pascal Gemmer, Holger Koschek, Lydia Schültken Welche Tools und Methoden helfen, um Firmen agiler zu machen? Das Buch „Management Y“ stellt 24 Beispiele aus der Praxis vor, die zwar mitunter seltsame Namen haben, aber gut umsetzbar sind. Zum Beispiel der „Delegation Poker“: Hierbei geht es etwa darum, Klarheit über die Verantwortlichkeiten für bestimmte Aufgaben zu gewinnen. Chef und Mitarbeiter ordnen (jeweils getrennt!) verschiedene Karten bestimmten To-Dos zu. Auf diesen steht zum Beispiel „Der Mitarbeiter entscheidet komplett selbst“ oder „Der Chef befiehlt.“ Driften die Vorstellungen über die Zuständigkeit für Aufgaben deutlich auseinander, sollte darüber gesprochen werden. Andere Methoden und Tools, die in dem Buch vorgestellt werden, sind auch „Elch auf den Tisch“, „Blueboard“ oder „Kill your Darlings“. Alle haben den Zweck, Prozesse transparenter zu machen, Mitarbeiter in Entscheidungen einzubinden und Innovationen zu fördern. Ulf Brandes, Pascal Gemmer, Holger Koschek, Lydia Schültken: „Management Y. Agile, Scrum, Design Thinking & Co: So gelingt der Wandel zur attraktiven und zukunftsfähigen Organisation“. Campus, 2014, 34,99 Euro. 4. „Sprint“ von Jake Knapp, John Zeratsky und Braden Kowitz Am Montag Ideen entwickeln, und am Freitag steht bereits der erste Prototyp: Was sehr ambitioniert klingt, kann mit der Methode „Sprint“ von Jake Knapp funktionieren. Der Partner von Google Ventures erfand die straffe Vorgehensweise, mit der sich innerhalb von fünf Tagen testen lässt, welches Marktpotenzial Produktideen haben. Im Buch ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit konkreten Tipps und Checklisten. Am ersten Tag zum Beispiel setzt sich das Team zusammen, um das Problem zu identifizieren und um einen Strategieplan zu erarbeiten. Am zweiten und dritten Tag werden Ideen gesammelt und ausgewählt. Am vierten und fünften Tag wird ein Prototyp gebaut und von Nutzern getestet. Die Sprint-Methode eignet sich für alle Firmen, die vor allem unter großem Zeitdruck etwas Neues auf die Beine stellen wollen. Jake Knapp, John Zeratsky und Braden Kowitz: „Sprint. Wie man nur in fünf Tagen Ideen testet und Probleme löst“. Redline-Verlag, 2016, 19,99 Euro. 5. „Der Loop-Approach“ von Sebastian Klein & Ben Hughes Der „Loop-Approach“ gibt in kurzen Kapiteln Anleitungen, wie Unternehmen agiler werden können – und zwar in einem Tempo, in dem Mitarbeiter schritthalten können. Schritt für Schritt – oder in sogenannten „Loops“ – erklären die Autoren, wie es gelingen kann, ausgediente Strukturen abzuschaffen. Zum Beispiel indem Firmen Klarheit über ihre Ziele gewinnen, einzelne Mitarbeiter und Teams lernen, selbstständig Probleme zu lösen und sich weiterzuentwickeln. Das Buch geht auch auf Selbstmanagement-Methoden wie gewaltfreie Kommunikation ein sowie auf das Managementsystem Holokratie, bei dem die Funktionen von Mitarbeitern klar definiert und dokumentiert werden. Sebastian Klein & Ben Hughes: „Der Loop-Approach. Wie du deine Organisation von innen heraus transformierst“. Campus, 2019, 34,95 Euro. 6. „Holacracy“ von Brian J. Robertson „Holocracy“ – zu Deutsch „Holokratie“ – nennt sich ein Managementsystem, das sich Brian Robertson ausgedacht hat, um Firmen agiler und flexibler zu machen: Statt auf klassische Hierarchien und bürokratische Strukturen setzt Robertson auf ein anderes System. Ziel von Holokratie ist es, die Selbstständigkeit und Verantwortung einzelner Mitarbeiter zu fördern, ohne dass Führungspositionen komplett abgeschafft werden. Menschen arbeiten mit klaren Funktionen in ihren Teams, Erwartungen werden offen kommuniziert und Entscheidungen transparent getroffen. In seinem Buch erklärt Robertson, wie genau Firmen Holokratie einführen können. Brian J. Robertson: „Holacracy. Ein revolutionäres Management-System für eine volatile Welt“. Vahlen, 2016, 24,90 Euro.