Inhalt: Darum geht's in diesem Beitrag
Die Zahl der Cyberangriffe steigt seit Jahren. Immer häufiger geraten auch kleinere Unternehmen ins Visier von Hackern, die sensible Daten stehlen oder ganze Firmennetzwerke verschlüsseln, um Lösegeld zu erpressen. Mit zum Teil dramatischen Folgen: Die IT fällt aus und schlimmstenfalls steht der ganze Betrieb still – vom Reputationsschaden durch gestohlene Kundendaten ganz zu schweigen.
Der im November 2024 veröffentlichte Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nennt die Bedrohung „besorgniserregend“. Im Berichtszeitraum seien im Durchschnitt täglich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten aufgetaucht. Das sind 26 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mittlerweile nutzen Kriminelle auch Künstliche Intelligenz (KI), um Firmen anzugreifen. Mit KI-Technologien entwickeln sie Angriffsszenarien oder tricksen gängige Sicherheitsmechanismen aus. Beim Angriff auf ein britisches Energieunternehmen imitierten die Angreifer etwa die Stimme des CEO mit KI. Aber auch Phishing-Mails werden mit der Hilfe von KI generiert, um echter zu wirken und Spam-Filter zu umgehen.
„KI wird im Bereich Cyber Security sowohl von den Angreifern als auch von den Verteidigern eingesetzt“, sagt Robert Felber. Der IT-Sicherheitsexperte hat für das Softwareunternehmen Iteratec über viele Jahre Mittelständler beim Aufbau ihrer IT-Sicherheitsarchitektur beraten und leitet heute den Stabsbereich Cybersicherheit der Hamburger Hochbahn AG. „Viele Hersteller versuchen aktuell, ihre Produkte mit KI-Fähigkeiten anzureichern und so neue Anwendungsgebiete zu erschließen.“
Neben herkömmlichen Methoden wie Firewall und Antivirensoftware setzen Anbieter auf KI, um Angriffe abzuwehren. KI-Technologien erkennen Unregelmäßigkeiten im Firmennetzwerk, überwachen die Schnittstellen – vom Diensthandy bis zum Firmenlaptop – und sind in der Lage, auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren. Doch wie geht das konkret? Und: Was müssen Unternehmerinnen und Unternehmer tun, um ihre IT-Sicherheit mit Künstlicher Intelligenz zu verbessern?
Was bringt der Einsatz von KI in der IT-Sicherheit?
„KI in der Cyber Security ist mehr als nur ein Buzzword“, sagt Felix Kuhlenkamp, Referent für Sicherheitspolitik beim IT-Branchenverband Bitkom. Aus der Sicht des Experten hat der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der IT-Sicherheit gleich mehrere Vorteile: „KI ist sehr gut darin, Muster zu erkennen.“ Das ermögliche eine enorm schnelle Reaktionszeit, teilweise könnten die Verantwortlichen innerhalb von Sekunden auf einen möglichen Angriff reagieren.
Zudem produziere KI nur wenig Fehlalarme: „Die Quote der falsch positiven Meldungen ist niedriger als bei herkömmlicher Software“, sagt Kuhlenkamp. Je mehr Aufgaben die KI automatisiert übernehme, desto stärker werde auch das Personal entlastet. In Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht das wichtigste Argument: „Es gibt einfach zu wenig Experten für Cybersicherheit auf dem Markt.“ KI sorgt dafür, dass Cyber-Security-Teams oder IT-Dienstleister wieder Kapazitäten frei haben, um sich um andere Sicherheitsbaustellen zu kümmern.
Wie lässt sich KI im Bereich Cyber Security einsetzen?
„Für uns ist KI ein Werkzeug, um Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen“, sagt Steven Arzt vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt. Der Leiter des Bereichs Secure Software Engineering forscht unter anderem zu der Frage: Wie lässt sich KI nutzen, um Netzwerke anzugreifen und zu verteidigen? Doch nicht nur in der Forschung, auch in der Praxis hat KI bereits Einzug gehalten.
- impulse-Magazin
-
alle
-Inhalte
- digitales Unternehmer-Forum
- exklusive Mitglieder-Events
- und vieles mehr …
