Dass eine kleine Nische im Flur seiner Wohnung einmal den Anstoß für die Gründung eines Unternehmens geben könnte, hätte Tim Ehling nie erwartet. 2011 zog Ehling, heute 34, mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau in die erste gemeinsame Wohnung. Im Flur gab es eine Nische, in die partout kein Schrank oder Regal aus dem Möbelhaus passte. Eine Maßanfertigung sollte her. Kein Problem, dachte Ehling: Wir finden sicher schnell einen Tischler, der uns etwas Passendes baut.
Doch so einfach war es dann nicht: Mal war Ehling das geplante maßgefertigte Regal zu teuer, mal dauerte es Wochen, bis überhaupt ein Angebot vorlag, das sich dann wahlweise wieder als zu teuer oder anders als vorgestellt entpuppte.
Ehling, damals Inhaber und Geschäftsführer einer Agentur, die E-Commerce-Unternehmen beriet, war genervt – und gründete 2012 die Firma, die er gern beauftragt hätte, einfach selbst. Der Name des Start-ups: Pickawood. Seine Eigenschaften: eine Manufaktur, die in vergleichsweise kurzer Zeit Möbel nach Maß baut.
Heute, im Jahr 2020, arbeiten rund 45 Mitarbeiter für Pickawood. Das Hamburger Unternehmen kooperiert mit insgesamt 15 Tischlereien in Deutschland, Polen, Frankreich und Kroatien und verkauft seine Möbel in Deutschland, der Schweiz und Frankreich.
Rund 7 Millionen Euro hat Pickawood 2019 umgesetzt. Für 2020 rechnet Tim Ehling mit einem Umsatz von knapp 10 Millionen Euro. Die Corona-Pandemie hat der Firma ein ordentliches Auftragsplus beschert: „Als der Lockdown begann, gab es auch bei uns zunächst einen kleinen Einbruch“, erzählt Tim Ehling. „Aber das hat sich zum Glück schnell gelegt, und wir hatten im zweiten Quartal 2020 sogar 50 Prozent mehr Bestellungen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.“
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