Soziale Verantwortung
„CSR findet im ureigenen Interesse der Unternehmen statt“

Soziale Verantwortung ist auch für kleine und mittlere Unternehmen ein Thema. Was Unternehmer über Corporate Social Responsibility wissen müssen - und was sich 2017 ändert.

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Ursprünglich verstanden Unternehmen unter sozialer Verantwortung vor allem Umweltschutz. Heute wird der Begriff CSR weiter gefasst.
Ursprünglich verstanden Unternehmen unter sozialer Verantwortung vor allem Umweltschutz. Heute wird der Begriff CSR weiter gefasst.
© Romolo Tavani / Fotolia.com

impulse: Bei Corporate Social Responsibility denken viele Selbstständige und kleine Mittelständler erst einmal: Das betrifft mich nicht, das ist etwas für Konzerne.
Moosmann: Ja, bis man dann ins Detail geht und sie merken: Moment mal, das machen wir schon längst! Gerade Familienunternehmen sind häufig fest in ihrer Region verankert und übernehmen auch besondere Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Ihnen ist aber oft gar nicht bewusst, dass vieles, was für sie selbstverständlich ist, in anderen Firmen erst jetzt und unter dem Druck der Öffentlichkeit und gesellschaftlicher Entwicklungen Einzug hält.

2017 kommt die neue CSR-Berichtspflicht für Unternehmen. Was ändert sich?
Schon heute veröffentlichen zahlreiche Unternehmen Informationen über Umwelt- oder Mitarbeiterbelange. Ab 2017 werden auch Angaben zur Korruptionsbekämpfung, zur Achtung der Menschenrechte und zu Diversität gefordert. Verpflichtend ist das zwar erst für Unternehmen mit öffentlichem Interesse ab einer Größe von 500 Angestellten. Betroffen sind aber fast alle Firmen, da Lieferanten und Subunternehmer mit wenigen Mitarbeitern mit in die Pflicht genommen werden sollten.

Im Moment kleben viele Firmen auf alles irgendwie Gute, das sie tun, das Label CSR.
Da haben die Unternehmen tatsächlich viel Spielraum. Generell geht es um verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln: Negative Konsequenzen des eigenen unternehmerischen Wirtschaftens sollten minimiert werden, und es sollte die Grundlage für eine zukunftsfähige Geschäftstätigkeit gelegt werden. Ursprünglich verstanden Unternehmen unter CSR vor allem Umweltschutz oder Rohstoffeffizienz in der Produktion und eine Lieferkette ohne Menschenrechtsverletzungen – Stichwort: Kinderarbeit in Asien.

Und heute?
Mittlerweile wird der Begriff weiter gefasst. Es geht nun auch um einzelne betriebliche Maßnahmen zum Wohle der eigenen Mitarbeiter, von der Firmen-Kita bis zum eigenen Gesundheitscoach. Wichtig zu wissen ist: Bei CSR geht es nicht um Philanthropie. CSR findet im ureigenen Interesse der Unternehmen statt, denn nur, wer für seine Mitarbeiter sorgt, hat im Wettbewerb um Aufträge und die besten Köpfe auch zukünftig gute Karten. So erklärt sich auch, dass das Thema Diversity aktuell immer mehr Raum bekommt. Nur wenn sich Mitarbeiter verschiedener Kulturkreise, Nationalitäten oder Religionen in einem Unternehmen wohlfühlen, bindet es langfristig Fachkräfte.

Wie gehen kleine Mittelständler das Thema am besten an?
Als Ausgangspunkt bietet sich der Deutsche Nachhaltigkeitskodex an. Er umfasst 20 Kriterien, die jedem Unternehmen helfen, schnell einen Überblick zu gewinnen, wo es in Sachen CSR steht und wo es Nachholbedarf hat.

Unsere Expertin
Susanne Moosmann ist CSR-Expertin bei der Zertifizierungsgesellschaft Gutcert.
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impulse: Bei Corporate Social Responsibility denken viele Selbstständige und kleine Mittelständler erst einmal: Das betrifft mich nicht, das ist etwas für Konzerne. Moosmann: Ja, bis man dann ins Detail geht und sie merken: Moment mal, das machen wir schon längst! Gerade Familienunternehmen sind häufig fest in ihrer Region verankert und übernehmen auch besondere Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Ihnen ist aber oft gar nicht bewusst, dass vieles, was für sie selbstverständlich ist, in anderen Firmen erst jetzt und unter dem Druck der Öffentlichkeit und gesellschaftlicher Entwicklungen Einzug hält. 2017 kommt die neue CSR-Berichtspflicht für Unternehmen. Was ändert sich? Schon heute veröffentlichen zahlreiche Unternehmen Informationen über Umwelt- oder Mitarbeiterbelange. Ab 2017 werden auch Angaben zur Korruptionsbekämpfung, zur Achtung der Menschenrechte und zu Diversität gefordert. Verpflichtend ist das zwar erst für Unternehmen mit öffentlichem Interesse ab einer Größe von 500 Angestellten. Betroffen sind aber fast alle Firmen, da Lieferanten und Subunternehmer mit wenigen Mitarbeitern mit in die Pflicht genommen werden sollten. Im Moment kleben viele Firmen auf alles irgendwie Gute, das sie tun, das Label CSR. Da haben die Unternehmen tatsächlich viel Spielraum. Generell geht es um verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln: Negative Konsequenzen des eigenen unternehmerischen Wirtschaftens sollten minimiert werden, und es sollte die Grundlage für eine zukunftsfähige Geschäftstätigkeit gelegt werden. Ursprünglich verstanden Unternehmen unter CSR vor allem Umweltschutz oder Rohstoffeffizienz in der Produktion und eine Lieferkette ohne Menschenrechtsverletzungen – Stichwort: Kinderarbeit in Asien. Und heute? Mittlerweile wird der Begriff weiter gefasst. Es geht nun auch um einzelne betriebliche Maßnahmen zum Wohle der eigenen Mitarbeiter, von der Firmen-Kita bis zum eigenen Gesundheitscoach. Wichtig zu wissen ist: Bei CSR geht es nicht um Philanthropie. CSR findet im ureigenen Interesse der Unternehmen statt, denn nur, wer für seine Mitarbeiter sorgt, hat im Wettbewerb um Aufträge und die besten Köpfe auch zukünftig gute Karten. So erklärt sich auch, dass das Thema Diversity aktuell immer mehr Raum bekommt. Nur wenn sich Mitarbeiter verschiedener Kulturkreise, Nationalitäten oder Religionen in einem Unternehmen wohlfühlen, bindet es langfristig Fachkräfte. Wie gehen kleine Mittelständler das Thema am besten an? Als Ausgangspunkt bietet sich der Deutsche Nachhaltigkeitskodex an. Er umfasst 20 Kriterien, die jedem Unternehmen helfen, schnell einen Überblick zu gewinnen, wo es in Sachen CSR steht und wo es Nachholbedarf hat.