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Mit Crowdfunding lassen sich neue Geldquellen erschließen. Nicht nur Start-ups, auch Selbstständige, kleine Handwerksbetriebe oder mittelständische Unternehmen nutzen die Schwarmfinanzierung zur Kapitalbeschaffung.
„Das Instrument eignet sich aber nur bedingt dafür, um in der Krise schnell an liquide Mittel zu kommen“, warnt Prof. Ralf Beck von der FH Dortmund. Der Betriebswirt forscht und lehrt zu alternativen Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding oder Kryptowährungen. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit betreibt Beck auch die Crowdinvesting-Plattform Geldwerk1.
Für ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt braucht es vielmehr ein gutes Timing, eine durchdachte Kampagne und die richtige Plattform. Unternehmer sollten sich deshalb im Vorfeld gut überlegen, welches Projekt sie finanzieren wollen und welches Crowdfunding-Modell dafür in Frage kommt.
Welche Modelle gibt es für die Schwarmfinanzierung im Internet?
Im weitesten Sinne versteht man unter Crowdfunding das Einwerben von Geldern im Internet. Dabei lassen sich im Wesentlichen vier Modelle unterschieden
1. Spendenbasiertes Crowdfunding
„Spendenbasiertes Crowdfunding wird hauptsächlich für karitative Zwecke eingesetzt“, erklärt Beck. Dabei stellt ein Verein oder eine Privatperson bei einer Plattform wie Betterplace.org ein Spendengesuch ein. „Dabei reicht im Grunde als Dankeschön eine E-Mail.“ Wie mit den Einnahmen umzugehen ist, wird im Spendenrecht geregelt.
Beispiele für Plattformen: Betterplace, Socialfunders
2. Belohnungsbasiertes Crowdfunding
Beim belohnungsbasierten Crowdfunding bekommt der Geldgeber hinterher ein Produkt oder eine Dienstleistung als Dankeschön. Geeignet ist das etwa für Produkte, die erst noch entwickelt werden sollen, oder um zum Beispiel eine Musik- oder Filmproduktion vorzufinanzieren. Die Belohnung kann aber auch ein Gutschein oder eine symbolische Anerkennung sein.
Das Modell eignet sich für bestimmte Formen der Projektfinanzierung und als Marketinginstrument. Rechtlich betrachtet handelt es sich dabei um den Kauf eines Produkts. Der Vorgang unterliegt deshalb auch dem Kaufrecht – das bedeutet, es braucht eine Rechnung, auf der auch die Mehrwertsteuer ausgewiesen ist.
Beispiele für Plattformen: Kickstarter, Startnext, Visionbakery, Wemakeit
Spendenbasiertes wie belohnungsbasiertes Crowdfunding sind relativ einfach umzusetzen. Beide Modelle stellen keine Finanzdienstleistung dar und sind damit deutlich weniger reguliert als andere Formen der Schwarmfinanzierung. Unter dem Gesichtspunkt der Finanzierung ist dieses Modell – Spende gegen Produktversprechen – für Unternehmen aber oft wenig attraktiv. Hier sind vor allem die Varianten Crowdlending und Crowdinvesting interessant.
3. Crowdlending
Beim Crowdlending vermittelt eine Plattform einen Kredit, der in viele kleine Beträge aufgeteilt und von privaten oder institutionellen Geldgebern finanziert wird. Dieses Modell gibt es für Privatpersonen, die sich auf diese Weise zum Beispiel das Geld für eine Neuanschaffung leihen können. Aber auch Unternehmer können bei der Crowd einen Kredit aufnehmen, um ihr Geschäft zu finanzieren.
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