Richtig erholen
Einfach mal ausschlafen? 7 Wege zu echter Erholung

Um dich zu entspannen, musst du nicht aufs Wochenende oder den Urlaub warten: Die Ärztin Saundra Dalton-Smith hat sieben Arten der Erholung ausgemacht, die du leicht im Alltag einbauen kannst.

Aktualisiert am 24. September 2025, 18:06 Uhr, von Lisa Büntemeyer, leitende Redakteurin und Chefin vom Dienst Digital

Eine Zeichnung einer leeren stehenden Batterie, auf deren Boden eine erschöpfte Frau sitzt.
Akku leer? Wer sich richtig erholen will, braucht nicht nur guten Schlaf, sondern auch andere Arten der Erholung.
© sorbetto / DigitalVision Vectors / Getty Images

Du bist fix und fertig und sehnst dich nach Erholung. Dann gehst du früh ins Bett – und wachst am nächsten Morgen ähnlich erschöpft wieder auf. Kommt dir das bekannt vor?

Dass die Erholung kommt, wenn man schläft oder einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher verbringt, sei ein Irrtum, sagt Saundra Dalton-Smith. Sie ist Internistin in den USA und Autorin des Buchs „Sacred Rest“. „Schlaf ist nur eine der sieben Arten von Erholung“, erklärt sie in ihrem TED-Talk „The real reason why we are tired and what to do about it“. Der Vortrag ist schon ein paar Jahre alt, sein Inhalt aber zeitlos gültig.

Wie erholt man sich richtig? Die 7 Arten der Erholung nach Saundra Dalton-Smith

„Jede Aktivität kostet uns Energie“, sagt Saundra Dalton-Smith. Nicht nur körperliche Energie. „Ein Konflikt kann emotionale Energie ziehen.“ In so einem Fall hilft etwas anderes als Schlaf. Was wen in welcher Situation entspannt, sei von Person zu Person verschieden. Insgesamt gibt es laut Dalton-Smith sieben Arten der Erholung.

1. Geistige Erholung

Wenn nachts im Bett die Gedanken um Ereignisse und Gespräche des Tages kreisen, ist es Zeit für ein bisschen Ruhe für den Geist. Das trifft auch zu, wenn du dich häufig verzettelst, vergesslicher bist als sonst oder dich kaum konzentrieren kannst.

Dalton-Smith empfiehlt, sich bewusst Zeit für Pausen zu nehmen: Etwa indem du dir alle zwei Stunden einen Alarm auf dem Handy stellst und deinen Kalender blockst, um innezuhalten. Was dann hilft, ist individuell: Der eine genießt es, eine Weile aus dem Fenster zu schauen, während andere spazieren gehen.

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Wer abschalten lernen will, dem empfiehlt Dalton-Smith, sich ein Notizbuch neben das Bett zu legen. Darin kannst du Gedanken niederschreiben, um sie über Nacht aus dem Kopf zu streichen.

2. Sensorische Erholung

Ständig ploppen Nachrichten auf dem Handy oder im E-Mail-Postfach auf. Wir verbringen den Tag vor dem Computer, in Zoom-Calls und Meetings. Dazu die Hintergrundgeräusche durch technische Geräte, Mitarbeitende oder die Baustelle vor der Tür.

Kein Wunder, wenn wir uns zwischendurch eine Pause von all den Reizen wünschen. Als ersten Schritt rät Dalton-Smith, bewusst kurze Pausen zu machen und für eine Minute die Augen zu schließen.

Hilfreich sei auch, auf dem Heimweg oder beim Sport auf Musik und Radio zu verzichten. Und abends ab einer bestimmten Uhrzeit das Smartphone wegzupacken und den Fernseher auszuschalten.

3. Soziale Erholung

Dalton-Smith meint mit sozialer Erholung nicht, dass man soziale Kontakte meiden sollte. Vielmehr rät sie, Bilanz zu ziehen: Welche Menschen in deinem Leben rauben Energie? Vielleicht, weil sie dir ständig ihr Leid klagen, aber doch nichts ändern. Die Ärztin empfiehlt, den Kontakt zu Energieräubern zu minimieren – auch das kann eine Art der Erholung sein. Die negative Einstellung anderer zieht dich mit runter und färbt langfristig auf deine eigene Haltung ab.

Überlege, wer dir guttut, positiv ist und dafür sorgt, dass du dich nach einem Gespräch oder Treffen besser fühlst. Für diese Personen solltest du dir mehr Zeit nehmen.

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4. Emotionale Erholung

Neigst du dazu, häufig „Ja“ zu sagen, wenn andere dich um Hilfe bitten? Auch wenn es dir eigentlich nicht passt, zwei Wochen lang täglich die Blumen des Freundes zu gießen? Und dann wohnt er auch noch am anderen Ende der Stadt.

Wer stets hilfsbereit ist, braucht laut Dalton-Smith emotionale Erholung. Häufig denken sich hilfsbereite Typen im Stillen, dass die anderen sie ausnutzen und ihre Hilfe nicht wirklich wertschätzen.

Um Nein sagen zu lernen, braucht es Mut und Selbstbeherrschung: Versuche, bei der nächsten Anfrage einer Mitarbeiterin oder eines Freundes in dich zu gehen und zu überlegen, ob du den Gefallen wirklich leisten kannst und willst. Oder ob du kürzertreten und auf dich achten willst. Dann sagst du „Nein“.

Außerdem solltest du ehrlich sein. Etwa, indem du auf die Frage „Wie geht es dir?“ nicht standardmäßig mit „gut“ antwortest, sondern deine wahren Gefühle ausdrückst: „Heute geht’s mir nicht so toll.“

5. Kreative Erholung

Auch unsere kreative Ader kann sich erschöpfen – was nicht nur für Personen in künstlerischen Berufen zum Problem wird. Kreativität ist auch in vermeintlich unkreativen Beruf oder in Alltagssituationen gefragt, wenn wir Probleme lösen oder brainstormen. Deshalb brauchen wir kreative Erholung.

Um unsere Kreativität aufzuladen, hilft es, in die Natur zu gehen, sagt die Ärztin. Ein schöner Park, der eigene Garten, die Wiese um die Ecke. Wer sich Zeit nimmt, die Natur bewusst zu genießen, tankt Kraft und erholt sich. Den gleichen Effekt hat Kunst. Dafür musst du nicht in eine Ausstellung. Dekoriere deinen Arbeitsplatz mit Bildern, oder mit Erinnerungsfotos von geliebten Orten.

6. Spirituelle Erholung

Für diese Art der Erholung musst du nicht religiös sein. Jeder Mensch habe spirituelle Grundbedürfnisse, sagt Dalton-Smith. Wir wollen ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe entwickeln, von anderen geliebt werden, nach Sinn streben.

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Je nachdem, was dir liegt, kannst du auf verschiedenen Wegen spirituelle Kraft schöpfen: Meditation, Engagement in einer Gemeinschaft, ehrenamtliche Tätigkeiten oder Gebete.

7. Körperliche Erholung

Bei dieser Art der Erholung geht es darum, dem Körper etwas Gutes zu tun. Beispielsweise durch Yoga oder ähnliche Sportarten, Dehnungen oder Massage.

„Wie erholt man sich richtig?“, auf diese Frage gibt es nicht eine richtige Antwort. Es gibt verschiedene Arten der Erholung. Je nachdem, in welchem Bereich du dich erschöpft fühlst, brauchst du unterschiedliche Dinge. Die sieben Arten der Erholung von Saundra Dalton-Smith können dir dabei helfen.

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