Rückkehr an den Arbeitsplatz
Diese 15 Fragen sollten Sie klären

Nach wochenlangem Still­stand kehren immer mehr Beschäftigte in ihre Betriebe zurück. Doch das sollte gut geplant werden. Mit dieser Checkliste gelingt die sichere Rückkehr.

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Bevor Mitarbeiter wieder an den Arbeitsplatz kommen, sollten Sie diese Fragen beantworten
© sör alex / photocase.de

Ob Homeoffice, vorübergehende Schließung oder Kurzarbeit – seit Mitte März waren viele Beschäftigte nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz im Betrieb. Nun gibt es die ersten Lockerungen für den Einzelhandel und viele Unternehmer machen sich Gedanken über eine Wiederaufnahme der Arbeit in ihrem Betrieb.

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat Leitlinien für eine sichere Rückkehr veröffentlicht. Daraus lassen sich 15 Fragen ableiten – sie helfen Arbeitgebern, die Rückkehr ihres Teams an den Arbeitsplatz zu planen.

1. Haben Sie Ihre betrieblichen Gefährdungsbeurteilungen aktualisiert?

Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet alle Unternehmen zu beurteilen, welchen Gefahren die Beschäftigten bei der Arbeit ausgesetzt sind und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Das muss in sogenannten betrieblichen Gefährdungsbeurteilungen dokumentiert werden.

Da mit dem neuen Virus eine neue Gefährdung am Arbeitsplatz entstanden ist, müssen diese Beurteilungen angepasst werden. Tipps und Hinweise dazu finden Sie beispielsweise auf der Webseite der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, dem größten Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland.

2. Haben Sie geprüft, welche Mitarbeiter wirklich vor Ort sein müssen?

Sie sollten Sie sich fragen: Wer und was ist für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs vor Ort unbedingt notwendig? Möglicherweise können einige Mitarbeiter vorerst weiter im Homeoffice arbeiten. Andere Kollegen müssen vielleicht nur für ganz bestimmte Aufgaben vor Ort sein und brauchen daher nicht jeden Tag in den Betrieb zu kommen. Stellen Sie sicher, dass immer nur die Mitarbeiter am Arbeitsplatz anwesend sind, die in diesem Moment für den Job von wesentlicher Bedeutung sind.

Die Anwesenheit unternehmensfremder Personen sollte vermieden werden. Verschieben Sie nicht notwendige Aufgaben, wenn sich so das Ansteckungsrisiko minimieren lässt.

3. Gibt es Hygieneregeln und einen Reinigungsplan?

Erstellen Sie Hygieneregeln sowie einen Reinigungsplan und weisen Sie mit Merkzetteln, Postern oder anderen Informationsmaterialien darauf hin. Klären dazu vorab Fragen wie: Wo treffen Menschen aufeinander? Wann sollte ein Mundschutz getragen werden? Welche Arbeitsmittel und Räume werden von mehreren Personen genutzt und sollten regelmäßig gereinigt werden? Wer ist für die Reinigung zuständig?

Die verbindlichen Hygieneregeln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sollten sie allerdings genau auf die Anforderungen in Ihrem Unternehmen abstimmen.

Mehr zum Thema Mundschutz: Maskenpflicht am Arbeitsplatz: Diese Regeln gelten

4. Haben Sie Kontakte so weit wie möglich reduziert?

Reduzieren Sie den physischen Kontakt zwischen Ihren Mitarbeitern so weit wie möglich. Der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern sollte möglichst eingehalten werden.

Dazu kann es sinnvoll sein, Arbeitsabläufe umzustrukturieren – beispielsweise um den Kontakt in der Pause oder in Umkleideräumen zu minimieren. Auch wenn sich alle Mitarbeiter im gleichen Gebäude befinden, können Meetings per Videokonferenz stattfinden. Mitarbeiter, die ihre Aufgaben alleine erledigen können, sollten das auch tun.

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5. Sind alle nötigen Schutzmaterialien vorhanden?

Ist es nicht möglich, dass Mitarbeiter einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten, sollte eine Trennwand aufgebaut werden. Prüfen Sie auch, ob Sie Desinfektionsspender, Masken oder Handschuhe benötigen. Schulen Sie Ihr Team im richtigen Umgang mit der Schutzausrüstung.

6. Haben Sie Publikumsverkehr minimiert?

Machen Sie sich Gedanken, wo Sie den direkten Kontakt zu Kunden minimieren können – beispielsweise durch Online- oder Telefonbestellungen, kontaktlose Lieferung oder einen kontrollierten Zutritt. Verhindern Sie Gedränge und sorgen Sie dafür, dass auch die Kunden über die Hygieneregeln in Ihrem Betrieb Bescheid wissen.

7. Schützen Sie Risikogruppen optimal?

Wenn möglich, bitten Sie besonders schutzbedürftige Arbeitnehmer, von zu Hause aus zu arbeiten. Dazu zählen ältere Mitarbeiter und Menschen mit chronischen Erkrankungen, einschließlich Bluthochdruck, Lungen- oder Herzproblemen und Diabetes.

Auch Kollegen, die sich einer Krebsbehandlung oder einer anderen Immunsuppression unterziehen, und schwangere Mitarbeiterinnen sollten möglichst von zu Hause arbeiten. Haben Sie Kollegen, deren nahe Familienmitglieder zur Risikogruppe zählen, sollten Sie ebenfalls Homeoffice ermöglichen.

8. Können Sie Ihr Team unterstützen, individuelle Transportmittel zu nutzen?

Damit Ihre Mitarbeiter nicht mit Bus und Bahn zur Arbeit kommen müssen, können Sie für mehr Parkplätze oder sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sorgen. Vielleicht können Sie Mitarbeiter motivieren, zu Fuß zur Arbeit zu laufen.

9. Haben Sie Richtlinien aktualisiert, die für flexiblen Urlaub und Homeoffice gelten?

Um die Präsenz am Arbeitsplatz zu reduzieren, sollten Sie bestehende Regeln überprüfen. Kommunizieren Sie Regeländerungen in Ihrem Team deutlich, damit sie jedem Mitarbeiter klar sind.

10. Haben Sie Ihre Mitarbeiter in die Veränderungen miteinbezogen?

Informieren Sie Ihr Team über jede Umstellung am Arbeitsplatz und beziehen Sie die Kollegen in jede Phase Ihrer Planungen mit ein. Ihr Team weiß schließlich am besten, wie es gut arbeiten kann. Bei großen Veränderungen im Betriebsablauf können auch Schulungen sinnvoll sein.

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11. Können Sie die Arbeit schrittweise wiederaufnehmen?

Wenn möglich, fahren Sie Ihren Betrieb langsam wieder hoch. Wenn Sie und Ihr Team die Arbeit Schritt für Schritt aufnehmen, merken Sie, wo es hakt, und können Anpassungen vornehmen.

12. Unterstützen Sie Teammitglieder, die unter Ängsten und Stress leiden?

Isolation, Krankheit, finanzielle Schwierigkeiten oder Beziehungsprobleme – die aktuelle Situation kann bei Menschen zu psychischen Problemen führen. Fragen Sie nach, wie es Ihren Mitarbeitern geht, und fördern Sie den Austausch zwischen Kollegen. Möglicherweise kann es sinnvoll sein, dass einzelne Teammitglieder andere Aufgaben übernehmen oder die Arbeit insgesamt anders organisiert wird.

Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über öffentlich zugängliche Unterstützungs- und Beratungsquellen. Die Corona-Hotline des Berufs- und Fachverbandes der Psychologinnen und Psychologen richtet sich zum Beispiel an alle, die durch die Corona-Krise psychisch belastet sind. Zur Unterstützung bieten professionelle Psychologinnen und Psychologen telefonische Beratung in dieser besonderen Belastungssituation an: 0800 7772244.

13. Sind Sie auf ein kleineres Team vorbereitet?

Möglicherweise sind weiterhin viele Ihrer Mitarbeiter krankgeschrieben oder in Quarantäne. Vielleicht haben auch einige Mitarbeiter Stunden reduziert oder sind in Kurzarbeit. Machen Sie sich vorab Gedanken darüber, wie Sie die Arbeitsbelastung stemmen können, wenn Ihr Team nicht vollzählig ist.

Achten Sie vor allem darauf, dass nichts die Gesundheit und Sicherheit des verbliebenen Teams gefährdet. Halten Sie jede zusätzliche Arbeitsbelastung so gering wie möglich und stellen Sie sicher, dass sie nicht zu lange dauert. Alle wichtigen Aufgaben im Unternehmen sollten von mehreren Personen übernommen werden können, damit es nicht zu Chaos kommt, falls jemand plötzlich ausfällt.

14. Haben Ihre Mitarbeiter im Homeoffice alles, was Sie brauchen?

Sofern Ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten können, sollten sie das auch weiter tun. Allerdings arbeiten viele Angestellte aktuell nur mit einer Notausstattung im Homeoffice. Wenn Sie sich dazu entschließen, dass Teile des Teams auch weiterhin von zu Hause arbeiten, sollte die Ausstattung dort entsprechend sein.

Vielleicht brauchen Ihre Mitarbeiter neben ihrem Laptop noch andere Gegenstände aus dem Büro? Das könnten beispielsweise Monitore, Tastatur, Maus, Drucker, Schreibtischstuhl, Fußstütze oder Lampen sein. Notieren Sie, wer welche Gegenstände mitgenommen hat, um später Verwirrung zu vermeiden.

Überlegen Sie auch, wie Sie über die nächsten Monate hinweg Kommunikation und Teamgefühl fördern können – beispielsweise durch Online-Chats oder „Virtual Coffee“-Treffen.

15. Sorgen Sie gut für Mitarbeiter, die an Corona erkrankt waren?

Gab es schwere Covid-19-Fälle in Ihrem Unternehmen, müssen Sie möglicherweise besondere Rücksicht nehmen – auch wenn die Kollegen wieder für arbeitsfähig erklärt wurden. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Patienten nach der Krankheit an einer verminderten Lungenkapazität leiden. Arbeitnehmer in dieser Situation müssen möglicherweise ihre Aufgaben anpassen oder brauchen eine Auszeit, um sich einer Physiotherapie zu unterziehen.

Seien Sie sich des Risikos bewusst, dass Arbeitnehmer, die an Covid-19 erkrankt sind, unter Stigmatisierung und Diskriminierung leiden können.

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Da mit dem neuen Virus eine neue Gefährdung am Arbeitsplatz entstanden ist, müssen diese Beurteilungen angepasst werden. Tipps und Hinweise dazu finden Sie beispielsweise auf der Webseite der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, dem größten Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland. 2. Haben Sie geprüft, welche Mitarbeiter wirklich vor Ort sein müssen? Sie sollten Sie sich fragen: Wer und was ist für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs vor Ort unbedingt notwendig? Möglicherweise können einige Mitarbeiter vorerst weiter im Homeoffice arbeiten. Andere Kollegen müssen vielleicht nur für ganz bestimmte Aufgaben vor Ort sein und brauchen daher nicht jeden Tag in den Betrieb zu kommen. Stellen Sie sicher, dass immer nur die Mitarbeiter am Arbeitsplatz anwesend sind, die in diesem Moment für den Job von wesentlicher Bedeutung sind. Die Anwesenheit unternehmensfremder Personen sollte vermieden werden. Verschieben Sie nicht notwendige Aufgaben, wenn sich so das Ansteckungsrisiko minimieren lässt. 3. Gibt es Hygieneregeln und einen Reinigungsplan? Erstellen Sie Hygieneregeln sowie einen Reinigungsplan und weisen Sie mit Merkzetteln, Postern oder anderen Informationsmaterialien darauf hin. Klären dazu vorab Fragen wie: Wo treffen Menschen aufeinander? Wann sollte ein Mundschutz getragen werden? Welche Arbeitsmittel und Räume werden von mehreren Personen genutzt und sollten regelmäßig gereinigt werden? Wer ist für die Reinigung zuständig? Die verbindlichen Hygieneregeln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sollten sie allerdings genau auf die Anforderungen in Ihrem Unternehmen abstimmen. Mehr zum Thema Mundschutz: Maskenpflicht am Arbeitsplatz: Diese Regeln gelten 4. Haben Sie Kontakte so weit wie möglich reduziert? Reduzieren Sie den physischen Kontakt zwischen Ihren Mitarbeitern so weit wie möglich. Der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern sollte möglichst eingehalten werden. Dazu kann es sinnvoll sein, Arbeitsabläufe umzustrukturieren – beispielsweise um den Kontakt in der Pause oder in Umkleideräumen zu minimieren. Auch wenn sich alle Mitarbeiter im gleichen Gebäude befinden, können Meetings per Videokonferenz stattfinden. Mitarbeiter, die ihre Aufgaben alleine erledigen können, sollten das auch tun. 5. Sind alle nötigen Schutzmaterialien vorhanden? Ist es nicht möglich, dass Mitarbeiter einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten, sollte eine Trennwand aufgebaut werden. Prüfen Sie auch, ob Sie Desinfektionsspender, Masken oder Handschuhe benötigen. Schulen Sie Ihr Team im richtigen Umgang mit der Schutzausrüstung. 6. Haben Sie Publikumsverkehr minimiert? Machen Sie sich Gedanken, wo Sie den direkten Kontakt zu Kunden minimieren können – beispielsweise durch Online- oder Telefonbestellungen, kontaktlose Lieferung oder einen kontrollierten Zutritt. Verhindern Sie Gedränge und sorgen Sie dafür, dass auch die Kunden über die Hygieneregeln in Ihrem Betrieb Bescheid wissen. 7. Schützen Sie Risikogruppen optimal? Wenn möglich, bitten Sie besonders schutzbedürftige Arbeitnehmer, von zu Hause aus zu arbeiten. Dazu zählen ältere Mitarbeiter und Menschen mit chronischen Erkrankungen, einschließlich Bluthochdruck, Lungen- oder Herzproblemen und Diabetes. Auch Kollegen, die sich einer Krebsbehandlung oder einer anderen Immunsuppression unterziehen, und schwangere Mitarbeiterinnen sollten möglichst von zu Hause arbeiten. Haben Sie Kollegen, deren nahe Familienmitglieder zur Risikogruppe zählen, sollten Sie ebenfalls Homeoffice ermöglichen. 8. Können Sie Ihr Team unterstützen, individuelle Transportmittel zu nutzen? Damit Ihre Mitarbeiter nicht mit Bus und Bahn zur Arbeit kommen müssen, können Sie für mehr Parkplätze oder sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sorgen. Vielleicht können Sie Mitarbeiter motivieren, zu Fuß zur Arbeit zu laufen. 9. Haben Sie Richtlinien aktualisiert, die für flexiblen Urlaub und Homeoffice gelten? Um die Präsenz am Arbeitsplatz zu reduzieren, sollten Sie bestehende Regeln überprüfen. Kommunizieren Sie Regeländerungen in Ihrem Team deutlich, damit sie jedem Mitarbeiter klar sind. 10. Haben Sie Ihre Mitarbeiter in die Veränderungen miteinbezogen? Informieren Sie Ihr Team über jede Umstellung am Arbeitsplatz und beziehen Sie die Kollegen in jede Phase Ihrer Planungen mit ein. Ihr Team weiß schließlich am besten, wie es gut arbeiten kann. Bei großen Veränderungen im Betriebsablauf können auch Schulungen sinnvoll sein. 11. Können Sie die Arbeit schrittweise wiederaufnehmen? Wenn möglich, fahren Sie Ihren Betrieb langsam wieder hoch. Wenn Sie und Ihr Team die Arbeit Schritt für Schritt aufnehmen, merken Sie, wo es hakt, und können Anpassungen vornehmen. 12. Unterstützen Sie Teammitglieder, die unter Ängsten und Stress leiden? Isolation, Krankheit, finanzielle Schwierigkeiten oder Beziehungsprobleme – die aktuelle Situation kann bei Menschen zu psychischen Problemen führen. Fragen Sie nach, wie es Ihren Mitarbeitern geht, und fördern Sie den Austausch zwischen Kollegen. Möglicherweise kann es sinnvoll sein, dass einzelne Teammitglieder andere Aufgaben übernehmen oder die Arbeit insgesamt anders organisiert wird. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über öffentlich zugängliche Unterstützungs- und Beratungsquellen. Die Corona-Hotline des Berufs- und Fachverbandes der Psychologinnen und Psychologen richtet sich zum Beispiel an alle, die durch die Corona-Krise psychisch belastet sind. Zur Unterstützung bieten professionelle Psychologinnen und Psychologen telefonische Beratung in dieser besonderen Belastungssituation an: 0800 7772244. 13. Sind Sie auf ein kleineres Team vorbereitet? Möglicherweise sind weiterhin viele Ihrer Mitarbeiter krankgeschrieben oder in Quarantäne. Vielleicht haben auch einige Mitarbeiter Stunden reduziert oder sind in Kurzarbeit. Machen Sie sich vorab Gedanken darüber, wie Sie die Arbeitsbelastung stemmen können, wenn Ihr Team nicht vollzählig ist. Achten Sie vor allem darauf, dass nichts die Gesundheit und Sicherheit des verbliebenen Teams gefährdet. Halten Sie jede zusätzliche Arbeitsbelastung so gering wie möglich und stellen Sie sicher, dass sie nicht zu lange dauert. Alle wichtigen Aufgaben im Unternehmen sollten von mehreren Personen übernommen werden können, damit es nicht zu Chaos kommt, falls jemand plötzlich ausfällt. 14. Haben Ihre Mitarbeiter im Homeoffice alles, was Sie brauchen? Sofern Ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten können, sollten sie das auch weiter tun. Allerdings arbeiten viele Angestellte aktuell nur mit einer Notausstattung im Homeoffice. Wenn Sie sich dazu entschließen, dass Teile des Teams auch weiterhin von zu Hause arbeiten, sollte die Ausstattung dort entsprechend sein. Vielleicht brauchen Ihre Mitarbeiter neben ihrem Laptop noch andere Gegenstände aus dem Büro? Das könnten beispielsweise Monitore, Tastatur, Maus, Drucker, Schreibtischstuhl, Fußstütze oder Lampen sein. Notieren Sie, wer welche Gegenstände mitgenommen hat, um später Verwirrung zu vermeiden. Überlegen Sie auch, wie Sie über die nächsten Monate hinweg Kommunikation und Teamgefühl fördern können – beispielsweise durch Online-Chats oder „Virtual Coffee“-Treffen. 15. Sorgen Sie gut für Mitarbeiter, die an Corona erkrankt waren? Gab es schwere Covid-19-Fälle in Ihrem Unternehmen, müssen Sie möglicherweise besondere Rücksicht nehmen – auch wenn die Kollegen wieder für arbeitsfähig erklärt wurden. Es gibt einige Hinweise darauf, dass Patienten nach der Krankheit an einer verminderten Lungenkapazität leiden. Arbeitnehmer in dieser Situation müssen möglicherweise ihre Aufgaben anpassen oder brauchen eine Auszeit, um sich einer Physiotherapie zu unterziehen. Seien Sie sich des Risikos bewusst, dass Arbeitnehmer, die an Covid-19 erkrankt sind, unter Stigmatisierung und Diskriminierung leiden können.