Feedback unter Kollegen: 4 Methoden für motivierendes Feedback im Team

Feedback-Methode 1: Kudo-Wall Personenzahl: Eignet sich für jede Teamgröße Material: Die Karten können gekauft oder selbst gebastelt werden. Exemplare zum Ausdrucken finden Sie hier. Dauer: Über mehrere Monate hinweg So funktioniert‘s Häufig konzentrieren sich Feedbackrunden auf Kritik oder Verbesserungsvorschläge. Die sogenannte Kudo-Wall zielt stattdessen auf Wertschätzung. Der Begriff „Kudo“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Anerkennung, Lob, Ehre oder auch Ruhm. Es geht darum, den Kollegen zu besonderen Leistungen zu gratulieren oder einfach Danke zu sagen. Dazu liegen an einer zentralen Stelle im Unternehmen Karten aus – zum Beispiel an der Kaffeemaschine. Diese können leer sein, aber auch eine Überschrift haben, wie: „Danke“, „Gut gemacht“, „Gratulation“ oder „Tolle Arbeit“. Jedes Teammitglied kann dann jederzeit eine Karte ausfüllen und an die Wand hängen. Das funktioniert mit Unterschrift oder anonym. Eine andere Variante der gleichen Idee ist die sogenannte Kudo-Box. Darin werden die Karten über einen bestimmten Zeitraum gesammelt. Alle paar Wochen werden die Karten in einem gemeinsamen Teammeeting vorgelesen. Feedback-Methode 2: Fünf-Finger-Methode Personenzahl: Sinnvoll für Gruppen ab fünf Personen Material: Keines; ggf. Stift und Papier Dauer: Wie lange die Methode dauert, hängt immer von der Größe der Gruppe ab So funktioniert‘s Der Feedbackempfänger streckt seine Hand in die Luft und gibt jedem Finger eine Bedeutung: Daumen hoch bedeutet: „Das war super!“ Die Feedbackgeber sagen jetzt, was ihnen gefallen hat. Der Zeigefinger ist hinweisend: „Das fand ich bemerkenswert oder wichtig.“ Die Feedbackgeber benennen, was aufgefallen ist. Der Mittelfinger heißt: „Das hat mir nicht so gut gefallen.“ Dieser Finger wird auch „Kritikfinger“ genannt. Das heißt, jetzt darf gesagt werden, wo nachgebessert werden sollte. Beim Ringfinger benennen die Feedbackgeber, was sie gelernt haben oder mitnehmen. Der kleine Finger bedeutet: „Das ist mir zu kurz gekommen.“ Nun darf gesagt werden, welche Themen zu wenig beachtet wurden. Das funktioniert auch anonym: Jeder zeichnet eine Hand, schreibt seine Rückmeldung zum jeweiligen Finger; die Blätter bekommt der Feedbacknehmer. Feedback-Methode 3: Feedbackbriefe Personenzahl: Für Gruppen ab sechs Personen Material: Stifte und Zettel (wenn möglich festeres Papier) Dauer: Hängt von der Gruppengröße ab, mindestens aber 20 bis 30 Minuten So funktioniert‘s Diese Methode kann auch gut in größeren Teams genutzt werden. Jeder in der Gruppe schreibt seinen Namen auf einen Zettel. Im nächsten Schritt werden die Zettel umgedreht auf dem Boden verteilt, sodass die Namen nicht zu lesen sind. Jeder Teilnehmer hebt nun einen Zettel auf, und zwar so, dass der darauf geschriebene Name für die anderen geheim bleibt. Auf die Rückseite schreibt dann jeder für sich sein Feedback für die Person, dessen Name auf dem Zettel steht. Dabei können folgende Fragen helfen: Was gefällt mir an der Person besonders gut? Was kann sie noch verbessern? Gibt es noch etwas, was mir an demjenigen aufgefallen ist? Möchte ich noch einen Hinweis geben? Sind alle Briefe geschrieben, werden sie wieder auf dem Boden verteilt. Diesmal so, dass die Namen für alle sichtbar sind. Jeder nimmt das Blatt, auf dem sein Name steht, und liest die für ihn bestimmte Rückmeldung. Wer möchte, kann den für ihn bestimmten Feedbackbrief auch laut vorlesen – das entscheidet aber jeder selbst. Feedback-Methode 4: Heißer Stuhl Personen: Maximal sechs Personen, größere Gruppen sollten geteilt werden Material: Stühle für alle Teilnehmer Dauer: Pro Teilnehmer rund fünf Minuten So funktioniert‘s Der Heiße Stuhl wurde vom Gestalttherapeuten Fritz Perls entwickelt und wird in der Psychotherapie angewendet. Die Methode eignet sich aber auch für Feedback in einer Gruppe. Die Teilnehmer gruppieren sich in einem Halbkreis um einen leeren Stuhl. Nacheinander nehmen alle Gruppenmitglieder den Platz in der Mitte ein und bekommen Feedback von den anderen. Die Person in der Mitte kann selbst entscheiden, zu welchen Aspekten sie eine Rückmeldung haben möchte. Formulierungen könnten sein: Mein erster Eindruck von dir ist ... Was ich an dir nicht so mag oder noch nicht verstehe … Was ich an dir schätze … Ein Moderator sollte darauf achten, dass sich die Gruppe an die Feedbackregeln hält und nicht persönlich verletzend wird. Für einige Menschen kann die Methode auch unangenehm sein, da sie ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Niemand sollte diese Methode aushalten müssen, obwohl er es nicht will.