Individuelles Arbeitszeitmodell
So können Mitarbeiter Arbeitszeiten frei wählen, ganz ohne Chaos

Jeder arbeitet, wann er will - kann das gutgehen? Bei der Berliner Kommunikationsberatungsagentur Wigwam gestalten alle Beschäftigten ihre Arbeitszeiten individuell. Wie die Firma mit klaren Regeln unterschiedliche Interessen vereinbart.

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Individuelles Arbeitszeitmodell
© Andriy Onufriyenko/Moment/Getty Images

Die Berliner Kommunikationsberatungsagentur Wigwam ist ein ungewöhnliches Unternehmen. Es wurde 2016 von einer GmbH in eine Genossenschaft umgewandelt. Genossenschaftsmitglieder sind die Angestellten, sie sind am Unternehmenserfolg beteiligt. „Wir sind quasi Arbeitnehmer und Arbeitgeber zugleich“, erklärt Wera Stein, die im Betrieb für die Webkonzeption und Kommunikation zuständig ist und den Wandel begleitet hat. Die 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können selbst ihr eigenes Arbeitszeitmodell gestalten und bei Bedarf ändern. Eine komplexe Aufgabe, bei der verschiedene Interessen zu berücksichtigen sind.

Welches Problem wird gelöst?

Bei Wigwam sollen die Teammitglieder bei strategischen Entscheidungen mitdiskutieren und unternehmerisch handeln. Sie sind unter anderem dafür verantwortlich, dass für Projekte genug Leute im Einsatz sind, keine Deadlines gerissen werden und immer jemand für die Kunden erreichbar ist.

Solche Unternehmensinteressen lassen sich nicht immer mit privaten Bedürfnissen, etwa mehr Zeit für die Familie, das Hobby oder Weiterbildungen vereinbaren. Wigwam will das Problem lösen, indem die Teammitglieder bei der Arbeitszeitgestaltung mitentscheiden und selbst dafür sorgen können, eventuelle Interessenkonflikte auszutarieren.

Wie ging die Firma vor?

Bei Wigwam gibt es schon seit der Unternehmensgründung 2009 flexible Arbeitszeiten. „Eigentlich haben wir schon von Anfang an sehr eigenverantwortlich gearbeitet“, erklärt Stein. Nicht die Chefs, sondern die Kolleginnen und Kollegen verhandeln miteinander, ob jemand auf 20 Stunden Arbeitszeit reduzieren, auf 35 Stunden erhöhen oder auch für längere Zeit ein Sabbatical einlegen darf.

Damit das funktioniert, sind klare Regeln essenziell. Einmal im Monat trifft sich das gesamte Team, um diese zu diskutieren und bei Bedarf weiterzuentwickeln. Am Ende soll allen klar sein: Wie hoch darf die maximale Arbeitszeit pro Woche sein? Wer wird darüber informiert, wenn eine Kollegin ihre Arbeitszeit reduzieren oder eine längere Auszeit nehmen will? Wie weit im Voraus muss ein Mitarbeiter Arbeitszeitwünsche kommunizieren? Wann muss ich in der Firma anwesend sein? Wer genehmigt die veränderten Arbeitszeiten und wer entscheidet bei Konflikten?


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