Sexismus am Arbeitsplatz
5 Situationen, die viel zu oft in Unternehmen vorkommen

Sexismus gibt es in Ihrem Unternehmen nicht? Vielleicht doch. Denn manchmal werden Frauen ganz nebenbei kleingemacht, ohne dass es auffällt. Könnten folgende Situationen in Ihrem Betrieb vorkommen?

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Unter dem Hashtag #metoo teilen Frauen in den sozialen Netzwerken ihre Erlebnisse mit Sexismus, Belästigung und Missbrauch.
Unter dem Hashtag #metoo teilen Frauen in den sozialen Netzwerken ihre Erlebnisse mit Sexismus, Belästigung und Missbrauch.

Seit die „New York Times“ und der „New Yorker“ die Übergriffe des Filmproduzenten Harvey Weinstein publik gemacht haben, berichten hunderttausende Frauen unter dem Hashtag #metoo in den sozialen Medien von Belästigung, Nötigung und Missbrauch.

Viele schildern Erlebnisse mit Sexismus am Arbeitplatz:

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
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Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Frauenfeindlichkeit, Sexismus, womöglich gar sexuelle Belästigung? „Sowas gibt’s in meiner Firma nicht“, meinen viele Unternehmer. Doch allzu oft registrieren sie nicht, was sich in ihrem Betrieb abspielt: vermeintlich harmlose Vorfälle, die aber Frauen verletzen, kleinmachen, an den Rand drängen.

Die folgenden fünf Fälle haben Mitglieder des impulse-Teams in ihrem Berufsleben wirklich erlebt – als Betroffene oder als Beobachterin. Lediglich die Namen und die Berufsbezeichnungen wurden geändert.

Den Jobtitel vergessen

Unternehmer Hansen stellt dem neuen Außendienstler das Team vor: „Das ist Markus, er leitet unser Controlling, das ist unser IT-Chef Michael, und dann ist da noch die bezaubernde Manuela.“ Dass Manuela für das Marketing verantwortlich ist, bleibt unerwähnt.

Die Frau ignorieren

Vertriebsleiterin Andrea Schmidt und ihr Mitarbeiter Martin Müller von der Zulieferer GmbH statten der Firma einen Besuch ab. Sie wollen darüber sprechen, wie sich die Zusammenarbeit in Zukunft intensivieren lässt. Doch obwohl eigentlich Schmidt die Verhandlungen mit der Hansen GmbH führt, wendet sich Unternehmer Hansen im Gespräch stets an ihren Mitarbeiter Müller.

Die Frau auf ihr Aussehen reduzieren

Kollegin Meier ist leicht nervös, weil sie wichtigen Geschäftspartnern die Quartalsergebnisse präsentieren soll. Vor dem Meeting sagt Unternehmer Hansen zu ihr: „Frau Meier, machen Sie sich mal keine Sorgen, wenn die Herren im Konferenzraum eine hübsche, blonde Frau sehen, achten sie eh nicht so genau drauf, was gesagt wird.“

Die Gefühle der Frau abwerten

„Die hat wohl ihre Tage“, sagt IT-Chef Michael über die Assistentin, die sich über einen anzüglichen Kommentar zu ihrem neuen Kleid beschwert hat. Alle Anwesenden lachen – außer Frau Meier, der einzigen Frau in der Runde.

Schweigen und nicht einschreiten

Vertriebsleiter Gebauer nennt seine neue studentische Aushilfe mit Vorliebe „Mausi“. Auch Unternehmer Hansen hat das natürlich längst mitbekommen. Gesagt hat er nichts.

Seit die „New York Times“ und der „New Yorker“ die Übergriffe des Filmproduzenten Harvey Weinstein publik gemacht haben, berichten hunderttausende Frauen unter dem Hashtag #metoo in den sozialen Medien von Belästigung, Nötigung und Missbrauch. Viele schildern Erlebnisse mit Sexismus am Arbeitplatz: Wenn Dich Dein Chef darum bittet, in Zukunft doch bitte einen kürzeren Rock anzuziehen #metoo — Eva Edelweiß (@EvaEdelweiss) 17. Oktober 2017 Neue Kollegin macht die Vorstellungsrunde durch die Büros. Chef zu Ihr: "Es ist plötzlich so heiß hier!" Das ist #keinKompliment#MeToo — Chris 💖💜💙 (@nebenbeistudent) 18. Oktober 2017 In der Büroküche einen Löffel fallen gelassen. Kollege: "Ja, genau, bück dich" - Chef samt anderer Kollegen lachen. #MeToo — Zynikerin (@EhrlichBoese) 18. Oktober 2017 #MeToo. Chef sagt: Meine Güte Fr. X ich muss schon sagen, sie haben wirklich einen sehr schönen Mund. — fbk (@fbkgalaxy) 18. Oktober 2017 Frauenfeindlichkeit, Sexismus, womöglich gar sexuelle Belästigung? „Sowas gibt's in meiner Firma nicht“, meinen viele Unternehmer. Doch allzu oft registrieren sie nicht, was sich in ihrem Betrieb abspielt: vermeintlich harmlose Vorfälle, die aber Frauen verletzen, kleinmachen, an den Rand drängen. Die folgenden fünf Fälle haben Mitglieder des impulse-Teams in ihrem Berufsleben wirklich erlebt – als Betroffene oder als Beobachterin. Lediglich die Namen und die Berufsbezeichnungen wurden geändert. Den Jobtitel vergessen Unternehmer Hansen stellt dem neuen Außendienstler das Team vor: „Das ist Markus, er leitet unser Controlling, das ist unser IT-Chef Michael, und dann ist da noch die bezaubernde Manuela.“ Dass Manuela für das Marketing verantwortlich ist, bleibt unerwähnt. Die Frau ignorieren Vertriebsleiterin Andrea Schmidt und ihr Mitarbeiter Martin Müller von der Zulieferer GmbH statten der Firma einen Besuch ab. Sie wollen darüber sprechen, wie sich die Zusammenarbeit in Zukunft intensivieren lässt. Doch obwohl eigentlich Schmidt die Verhandlungen mit der Hansen GmbH führt, wendet sich Unternehmer Hansen im Gespräch stets an ihren Mitarbeiter Müller. Die Frau auf ihr Aussehen reduzieren Kollegin Meier ist leicht nervös, weil sie wichtigen Geschäftspartnern die Quartalsergebnisse präsentieren soll. Vor dem Meeting sagt Unternehmer Hansen zu ihr: „Frau Meier, machen Sie sich mal keine Sorgen, wenn die Herren im Konferenzraum eine hübsche, blonde Frau sehen, achten sie eh nicht so genau drauf, was gesagt wird.“ Die Gefühle der Frau abwerten „Die hat wohl ihre Tage“, sagt IT-Chef Michael über die Assistentin, die sich über einen anzüglichen Kommentar zu ihrem neuen Kleid beschwert hat. Alle Anwesenden lachen – außer Frau Meier, der einzigen Frau in der Runde. Schweigen und nicht einschreiten Vertriebsleiter Gebauer nennt seine neue studentische Aushilfe mit Vorliebe „Mausi“. Auch Unternehmer Hansen hat das natürlich längst mitbekommen. Gesagt hat er nichts.
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