Innovationsmanagement: Die Firma mit neuen Ideen vorantreiben

1. Es braucht eine transparente und stabile Struktur Damit Ideen einen Anlaufpunkt haben, braucht es mehr als nur einen Ideen-Briefkasten. Ansprechpartner für Ideen, ein Software-Tool, regelmäßige Sitzungen, Sichtungen und Feedback innerhalb eines bestimmten Zeitraums, einmal im Jahr einen Workshop – wie auch immer der Rahmen aussieht, den Sie für Ihre Ideenkultur setzen: Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter ihn kennen und dass er verlässlich ist – eine oder mehrere Zuständige für Ideen sind dabei unabdinglich. 2. Die Ideenkultur im Unternehmen muss sichtbar sein Sie haben eine Ideenkultur? Dann machen Sie diese auch unter den Mitarbeitern bekannt! Vor allem zu Beginn empfiehlt sich eine regelrechte interne Kampagne. Um den hohen Stellenwert zu vermitteln, ist es übrigens empfehlenswert, dass die Kommunikation dazu von ganz oben kommt – und dass zügig erste Ideen auch von der obersten Ebene kommen. 3. Offenheit und Wertschätzung! „Offenheit und Wertschätzung gegenüber den Ideen und Vorschlägen sind der Schlüssel dafür, dass Mitarbeiter wirklich kreativ werden und sich trauen, auch ungewöhnliche Dinge vorzuschlagen – und das sind manchmal mit die besten Ideen“, sagt Professor Bernd Ebersberger von der Uni Hohenheim. 4. Erster Ansprechpartner für Ideen sollte nicht der unmittelbare Vorgesetzte sein „Vorgesetzte haben von Natur aus auch die Rolle inne, dass sie blockieren und filtern – für die Ideenkultur ist das Gift“, sagt Michael Stephan, Professor an der Uni Marburg. Erster Ansprechpartner sollte daher immer jemand anderes sein, am besten eine möglichst neutrale Person (siehe auch Punkt 6). 5. Kleine Ideen früh von großen Ideen trennen Viele Ideen sind toll – aber wenn jede einzeln aufwendig bewertet wird, dann frisst das viele Ressourcen. Daher sollten in einer ersten Sichtung kleine Ideen von großen Ideen getrennt werden. Die Grenze kann hier je nach Unternehmensgröße und -ausrichtung ganz willkürlich gesetzt werden: So kann die Grenze zwischen großen und kleinen Ideen beispielsweise eine erforderliche Investitionssumme von 1000 Euro sein. Die kleinen Ideen können von den Mitarbeitern nach einem kurzen Gespräch selbstständig umgesetzt werden. 6. Ideenkultur sollte übergreifend sein, nicht untergeordnet „Gerade weil mit Ideen oft Abteilungen miteinander vernetzt und Fachwissen zusammengeführt wird, ist Ideenmanagement zentral und abteilungsübergreifend anzusetzen. Der schlimmste Fall wäre, wenn jede Abteilung ihr eigenes Ideenmanagement hätte. Dann würde man noch mehr dazu angeregt, innerhalb des eigenen Tellerrandes zu denken“, sagt Stephan. Daher sollte Ideenmanagement immer eher bei einer Stabsstelle weit oben angesiedelt sein. 7. Prämien: Wichtig, aber kein unbedingtes Muss „Natürlich können Prämien und finanzielle Anreize die Motivation deutlich steigern. Aber sie scheinen nicht die eine entscheidende Rolle zu spielen, ob Mitarbeiter Ideen einbringen. Oftmals ist soziale Anerkennung mindestens genauso wichtig“, sagt Selina Lehmann, Doktorandin an der Universität Hohenheim, die genau zu dieser Fragestellung forscht. Außerdem gibt Lehmann zu bedenken: „Wenn man einmal eine Prämie eingeführt hat, dann kann man sie auch nicht einfach wieder weglassen für die nächste Ideenrunde – das wirkt sonst demotivierend.“ 8. Die Ideenkultur kann auch auf Externe erweitert werden Internes Ideenmanagement, um das es hier vorwiegend geht, ist naheliegend. Aber auch externes Ideenmanagement kann enorme Potenziale freisetzen: „Warum nicht einmal eine Ausschreibung unter den Zulieferern machen, was man noch optimieren könnte? Am besten mit kleiner Prämie“, schlägt Lehmann vor. Auch die Einbindung der Kunden kann nicht nur neue Ideen zutage bringen, sondern auch die Bindung stärken. So war etwa ein Aufruf von Ritter Sport vor einigen Jahren, eine eigene Schokolade in Bezug auf die Mischung der Geschmacksrichtungen zu kreieren, ein voller Erfolg – einige der Kreationen gibt es heute noch im Handel. 9. Die Konzentration auf bestimmte Felder kann sinnvoll sein „Wer die Qualität der Ideen steigern möchte, sollte die kreative Power der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf bestimmte Fragestellungen oder Felder konzentrieren“, sagt Lehmann. So kann etwa eine Art Aufruf und Kampagne zu einem bestimmten Zukunftsthema oder zu einem länger bestehenden Problem am ehesten gute Ideen zum gewünschten Thema hervorbringen. Aber Achtung: Nicht immer nur auf bestimmte Themen fokussieren, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollten ab und zu auch in die Breite denken können. 10. Feedback ist enorm wichtig, auch wenn die Idee letztlich scheitert Wenn eine Idee beachtet wird, dann ist das für den Mitarbeiter die erste und entscheidende Wertschätzung – selbst wenn sie schlussendlich nicht umgesetzt wird. Daher sollte ein respektvolles, wertschätzendes und schlüssig begründetes Feedback für jede Idee zu jeder guten Ideenkultur gehören.

Innovationsmanagement: Die Firma mit neuen Ideen vorantreiben – 10 Tipps, wie das gelingt

1. Es braucht eine transparente und stabile Struktur

2. Die Ideenkultur im Unternehmen muss sichtbar sein