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Lange Zeit nutzte Patrick Weber für seine Aktienkäufe und -verkäufe ein ganz normales Depot. Allerdings ärgerte er sich regelmäßig über die 25 Prozent Kapitalertragsteuer, die ihm vom Börsengewinn abgezogen wurden. „Ich bin auch in der Kirche, und so waren am Ende immer rund 28 Prozent weniger auf dem Konto“, berichtet der Anleger.
Weber hat als Investmentbanker über zehn Jahre in London für namhafte Banken gearbeitet. Heute verwaltet er nur noch sein privates Vermögen. Dafür las er sich in Steuerthemen ein und holte sich Rat bei Steuerberatern. Schließlich ging er einen Schritt, der unter ambitionierten Privatanlegern ein regelrechtes Hype-Thema ist: Weber bündelte seine Börsengeschäfte unter dem Dach einer GmbH.
Spardosen-GmbH wird das Vehikel auch genannt. Es soll dazu dienen, die Steuervorteile einer GmbH auf das private Vermögen zu übertragen. In Online-Foren, Blogs und Youtube-Videos wird das Steuersparmodell heiß diskutiert.
Und Weber ist mittendrin. Als „großer Freund der Spardosen-GmbH“, wie sich der 46-jährige Privatanleger bezeichnet, erhielt er aus dem Bekanntenkreis immer mehr Anfragen dazu. Also entwickelte der Betriebswirt einen Onlinekurs über die Spardosen-GmbH, den er in den sozialen Netzwerken vermarktet.
Doch was ist dran am Hype? Wie viel Steuer lässt sich mit dem Konstrukt tatsächlich sparen? Unter welchen Bedingungen und für welche Vermögensarten funktioniert die Anlage im GmbH-Mantel? Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Was ist eine Spardosen-GmbH?
Hinter dem Etikett Spardosen-GmbH verbirgt sich nichts anderes als eine vermögensverwaltende GmbH. „Der Begriff Spardosen-GmbH verwirrt da nur“, sagt Rechtsanwalt Udo Schwerdt, der mit der gleichnamigen Kanzlei in München Inhaberinnen und Inhaber berät, die ihre Firmenstruktur steueroptimiert gestalten wollen. „Der Ausdruck Spardose impliziert, man würde in einer GmbH Geld ansparen, aber das ist tatsächlich meist wenig sinnvoll.“
Worum geht es also? Eine vermögensverwaltende GmbH ist eine Gesellschaft, die kein operatives Geschäft betreibt. Sie stellt also nichts her, bietet keine Dienstleistung an und hat in der Regel keine Angestellten. Juristisch unterscheidet sie nichts von einer normalen GmbH, nur, dass bei ihr als Geschäftszweck die Verwaltung von Vermögen angegeben ist.
Die vermögensverwaltende GmbH dient als Vehikel, um Steuervorteile zu nutzen, die Privatpersonen nicht genießen. In der Praxis existiert sie vor allem in drei Varianten, die auch kombiniert werden können:
- Die Holding: Sie verwaltet Beteiligungen an anderen Firmen.
- Die Immobilien-GmbH: Sie verwaltet Immobilienbesitz.
- Die Trading-GmbH: Sie verwaltet Investments in Wertpapiere.
Was sind nun die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Varianten?
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