Auf Unfreundlichkeit reagieren
7 souveräne Reaktionen auf unfreundliche Menschen

Kommt uns jemand unverschämt, schießen wir oft mit gleicher Wucht zurück. Aber ist das klug? Diese sieben Techniken helfen dir, souveräner auf unfreundliche Menschen zu reagieren.

Aktualisiert am 4. April 2025, 11:23 Uhr, von Nicole Basel, Chefredakteurin

Eine Person streckt dem Betrachter ihren Mittelfinger entgegen, an dem aber ein rotes Herz befestigt ist
Hart, aber herzlich: Mit diesen 7 souveränen Reaktionen auf unfreundliche Menschen bleibst du cool.
© harpazo_hope / Moment / Getty Images

Wie schön wäre es, unfreundliche Menschen einfach an sich abprallen lassen zu können. Gelassen und souverän zu reagieren. Doch wenn einem jemand unverschämt kommt, ist das gar nicht so einfach. Wenn man verbale Attacken abwehren will, ist es oft am einfachsten, zurückzuschießen.

Das Dumme ist: Selbst die Keule rauszuholen, fühlt sich nur in der Situation gut an. Kurzfristig hat man das Gefühl, es dem unfreundlichen Doofmann gegeben zu haben. Doch danach merkt man: Jetzt haben zwei Leute schlechte Laune. Jetzt waren zwei Menschen unfreundlich. Jetzt haben zwei Leute in die unterste Schublade gegriffen.

So reagierst du souverän auf unfreundliche Menschen

Wie aber reagiert man mit Schlagfertigkeit und Stil auf ein aggressives Gegenüber? Diese sieben souveränen Reaktionen auf unfreundliche Menschen helfen dir, bei einer Auseinandersetzung cool zu bleiben.

1. Die „Deine schlechte Laune bleibt bei dir“-Technik

Der erste Schritt, um auf unfreundliche Menschen souverän und gelassen zu reagieren: sich klarmachen, dass diese Unfreundlichkeit nichts mit einem selbst zu tun hat. Vielleicht hatte das Gegenüber am Morgen schon einen Beziehungsstreit. Oder Druck im Job. Vielleicht ist er total überfordert mit seinem Leben.

Sage zu dir selbst: „Du hast schlechte Laune – sie bleibt bei dir.“ So kannst du deutlich gelassener reagieren und fasst die Unfreundlichkeit nicht als Angriff auf dich auf.

2. Die „Was würde [Michelle] jetzt tun?“-Technik

Wie möchtest du gern sein? Gelassen wie der Dalai Lama? Stilvoll wie Audrey Hepburn? Lässig und stark wie Michelle Obama?

Es hilft, ein klares Bild davon zu haben, wie man gern wäre. Möchte man jemand sein, der bei einem Angriff schnell aus der Haut fährt? Oder lieber jemand, der auch bei unfreundlichen Menschen gelassen bleibt und besonnen reagiert? Suche dir jemanden, an dem du dich gerne orientieren möchtest, und überlege dann: „Was würde XY jetzt tun?“

Michelle Obama hat einst mit Blick auf die Unanständigkeiten von Donald Trump gesagt: „When they go low, we go high“. Frei übersetzt: „Wenn die anderen sich schlecht benehmen, antworten wir mit Anstand und Stil.“ Solche Sätze können als Anker dienen. Etwa wenn es darum geht, Beleidigungen oder unfaire Einwürfe zu kontern. Suche dir einen Leitspruch, der für dich stimmig ist. Er kann dir helfen, in schwierigen Situationen so zu reagieren, wie du gerne wärst, und schlagfertiger zu werden.

3. Die „Hyper-höflich“-Technik

Eine gute Strategie gegen unfreundliche Menschen ist es, besonders höflich zu sein. Den anderen anlächeln, ihn womöglich siezen (auch wenn er einen vorher geduzt hat) und ohne jegliche Aggression antworten – das kann unglaublich entwaffnend sein. Denn je höflicher man selbst ist, desto offensichtlicher ist es, wie unfreundlich der andere ist.

Dies funktioniert besonders gut als Antwort auf unverschämte E-Mails. Wenn du eine unfreundliche E-Mail erhältst, zum Beispiel von einem Kunden, dann antworte bewusst höflich. In der Regel beruhigt sich der andere dann wieder. Denn jemand, der auf einen Angriff nicht mit Gegenangriff reagiert, mit dem kann man nicht kämpfen. Um nicht selbst in Rage zurückzuschreiben, kann es helfen, sich als Antwort auf unverschämte Mails ein Muster zurechtzulegen, wie man antworten möchte.

4. Die „In Teilen recht geben“-Technik

Personen, die andere anblaffen, gehören zu den besonders nervigen Menschen. Wenn dir so jemand begegnet, etwa in einem Kundengespräch, dann sage einfach: „Sie haben recht.“ Dein Gegenüber hat vermutlich mit einer anderen Antwort gerechnet und ist verwirrt.

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Natürlich musst du ihm nicht in allen Punkten recht geben. Suche nach einem Aspekt, dem du zustimmen kannst. Das Gegenüber wird voraussichtlich einen Gang zurückschalten. Denn es hat gemerkt, dass du ihm zuhörst und nicht auf Krawall gebürstet bist.

5. Die „Sagen, was los ist“ -Technik

Diese Technik hilft zum Beispiel, sich wieder Respekt zu verschaffen, wenn andere einen unangemessen harsch angehen. „Ich merke, du bist sehr wütend. Was genau versetzt dich denn so in Rage?“ Mit dieser Methode lassen sich unverschämte Menschen zurechtweisen. Versuche, diesen Satz so ruhig und zugewandt wie möglich über die Lippen zu kriegen. Denn: Wenn du das Offensichtliche benennst, dann verändert das die Situation. Der andere fühlt sich gesehen und muss nun gut begründen, warum er so lospoltert.

6. Die „Einfach weitergehen“-Technik

Du musst nicht jeden Kampf kämpfen. Gerade in Situationen, wo Fremde einen anblaffen, ist es auch möglich, einfach weiterzugehen. Lass den Ärger des anderen da, wo er hingehört: bei ihm.

7. Die „Reset-Taste“-Technik

Egal, wie sehr man sich Mühe gibt: Manchmal steigt man eben doch auf Unfreundlichkeiten ein. Vielleicht war man sogar selbst derjenige, der gestresst war und das Rumgemoser gestartet hat.

Dann hilft es oft, einmal kurz durchzuatmen und die Reset-Taste zu drücken. Sage zum Beispiel: „Okay – die letzten 5 Minuten gingen in die falsche Richtung. Sollen wir beide nochmal von vorn anfangen?“ Die wenigsten Menschen werden dieses Angebot ausschlagen.

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