Zeit- und Energiefresser
8 Chef-Fehler, die Zeit und Energie kosten

Viele Führungskräfte haben zu wenig Zeit und Energie. Doch nicht immer sind die anderen schuld an diesem Problem. Die acht häufigsten Fehler – und wie Sie diese vermeiden können.

, von

Kommentieren
Zeit- und Energiefresser verhindern, dass wir uns mit dem Wichtigen befassen können

Da ist diese Rechnung, die heute unbedingt noch raus muss. Eine Mitarbeiterin wartet seit Tagen auf Feedback, dann wartet noch der ungeduldige Kunde auf einen Rückruf – und am Abend ist man völlig ausgelaugt. Eine klassische Situation für Führungskräfte: Sie haben immer zu wenig Zeit – weil sie zu viel Energie in die falschen Dinge investieren. Für das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Inc. hat Beraterin und Coach Lolly Daskal die häufigsten Gründe für den chronischen Zeit- und Energiemangel von Führungskräften aufgeschrieben:

1. Sie wollen es allen recht machen

Jeder hat es gern, wenn andere ihn mögen. Auch viele Führungskräfte wünschen sich, dass ihre Mitarbeitenden sie nett finden. Eine Falle, sagt Lolly Daskal: Diese Einstellung sei von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ihre Rolle als Führungskraft ist es, das große Ganze im Blick zu behalten – und nicht mit jeder Entscheidung alle im Team glücklich zu stimmen.

So machen Sie es besser:

Führungskräfte müssen akzeptieren, dass ihre Entscheidungen nicht allen Mitarbeitern gefallen werden. Grenzen zu ziehen, ist wichtig für Chefs, sagt Daskal. Schließlich sollten sie das Unternehmen voranbringen und eine gute Führungskraft sein – und kein Kumpel.

Mehr dazu: Nein sagen: So gelingt es, Grenzen zu ziehen

2. Sie lassen sich leicht ablenken

Das Handy klingelt, im Minutentakt kommen neue E-Mails an und dann steht ein Mitarbeiter plötzlich im Büro. Führungskräfte, die viel zu tun haben, lassen sich leicht ablenken, sagt Daskal. Und genau das frisst wertvolle Zeit und führt zu unnötigem Stress.

So machen Sie es besser:

Sorgsam mit der eigenen Zeit umzugehen und sich gut zu strukturieren, ist laut Daskal das A und O. Eine clever geführte To-do-Liste kann dabei helfen. Sobald man sich einer Aufgabe widmet, sollte man sich ganz bewusst auf diese konzentrieren (zum Beispiel mithilfe der Pomodoro-Technik) und dabei digitale Aufmerksamkeitskiller vermeiden.

Mehr dazu: Eisenhower-Prinzip: Prioritäten setzen leicht gemacht

3. Sie lassen sich von Pessimisten anstecken

Führungskräfte sollten Feedback ernst nehmen: Es kann ihnen helfen, das Unternehmen zu verbessern. Aber es gibt Spezialisten, die immer etwas zu meckern haben: chronische Pessimisten. Die sollte man mit Vorsicht genießen und sich keinesfalls von ihrer Negativität anstecken lassen, sagt Daskal.

So machen Sie es besser:

Daskal rät: Lassen Sie sich nicht von Pessimisten unterkriegen und verlieren Sie nie Ihre Ziele und Pläne aus dem Fokus. Negatives Feedback sollte man filtern und nur die Punkte herausziehen, die einen weiterbringen – und die man realistischerweise auch verbessern kann.

4. Sie stellen eigene Entscheidungen infrage

War es wirklich richtig, eine neue Homepage in Auftrag zu geben? Hätte ich Aufgabe X besser einem anderen Mitarbeiter zugeteilt? Eigene Entscheidungen ständig zu hinterfragen, ist laut Daskal eine der schlechtesten Angewohnheiten von Führungskräften. Das kostet nicht nur Kraft, sondern auch Zeit – und zwar nicht nur die eigene, sondern auch die des Teams.

So machen Sie es besser:

Der beste Weg, eine Entscheidung nicht zu bereuen, ist der, sich Zeit für sie zu nehmen. Daskal plädiert für einen gut durchdachten Entscheidungsprozess, der Raum lässt für Meinungen anderer. Wichtig dabei sei es, sich selbst zu vertrauen und mit kleinen Schritten zu starten – bevor man sich an die großen Entscheidungen macht.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Mehr dazu: STOP-Regel: Diese simple Methode hilft, bessere Entscheidungen zu treffen

5. Sie zerbrechen sich über jeden Fehler den Kopf

Fehler zu machen, ist ärgerlich. Aber normal. Schließlich kann ein Missgeschick jedem passieren – Führungskräfte sind davon nicht ausgenommen. Das sollte man akzeptieren, meint Daskal. Sich über vergangene Fehler zu ärgern oder um mögliche künftige Fehler zu sorgen, ist anstrengend. „Hätte“- und „Wäre“-Gedanken kann man deswegen getrost aus dem Kopf verbannen.

So machen Sie es besser:

Statt sich über jedes Versäumnis zu grämen, sollten Führungskräfte versuchen, Fehler langfristig zu vermeiden und lösungsorientiert zu denken. „Konzentrieren Sie sich darauf, Probleme zu lösen“, sagt Daskal. Wer vorausschauend plant, könne Fehler minimieren und ruhig und effektiv mit denen umgehen, die doch auftreten.

6. Sie sind unorganisiert

Bei dem einen sind es stapelweise Aktenordner auf dem Schreibtisch, andere horten Bücher auf dem Fußboden, haben tausende ungelesene Nachrichten – oder einfach ihre Gedanken nicht sortiert. Viele Führungskräften sind überfordert, weil sie sich nicht besonders gut organisieren können und von der schnelllebigen Geschäftswelt schnell überlastet sind, meint Daskal.

So machen Sie es besser:

Laut Daskal ist es wichtig, sich Platz zu schaffen. Damit meint sie sowohl den Arbeitsplatz als auch den Kopf. Ordnung zu halten und sich selbst zu disziplinieren, koste Kraft, sagt Daskal, bringe aber mehr Struktur in den Arbeitsalltag.

Mehr dazu: Mentale Inventur: So entlarven Sie fiese Zeitfresser

7. Sie sind engstirnig

Viele Chefs schränken sich selbst stark ein, weil sie neue Ideen oder Möglichkeiten ablehnen, sagt Daskal. Und: Je älter man werde, desto mehr neige man dazu, sich selbst zu limitieren. Dabei können Ideen von Mitarbeitenden oder neue Tools die Arbeit erleichtern und das Unternehmen voranbringen.

In eigener Sache
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Online-Workshop für Unternehmer
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Im Online Workshop "Zukunft sichern: So entwickeln Sie Ihr Geschäftsmodell weiter" gehen Sie dieses Ziel an.

So machen Sie es besser:

Um gut führen zu können, sollte man sich über seine eigenen Wissensgrenzen im Klaren sein – und darüber, dass neue Ideen oft helfen, den Horizont zu erweitern. Das käme auch dem eigenen Wohlbefinden zugute, sagt Daskal: „Offene Menschen sind oft aufregender, ausgeglichener und neugieriger.“

8. Sie delegieren nicht

Viele Unternehmer trauen sich nicht, Aufgaben an Ihre Mitarbeiter zu delegieren. „Das kann ich selbst am besten“, denken sich die meisten – und verschenken dabei wertvolle Kraft und Zeit.

So machen Sie es besser:

„Es gehört zum Dasein als Chef, loszulassen und Kontrolle abzugeben“, sagt Daskal. Indem Führungskräfte Aufgaben abgeben, gewinnen sie Zeit und zeigen gleichzeitig ihren Mitarbeitern, dass sie ihnen vertrauen.

Mehr dazu: Aufgaben verteilen: Mehr Zeit fürs Wesentliche – in 4 Schritten

In eigener Sache
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Online-Workshop für Unternehmer
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Im Online Workshop "Zukunft sichern: So entwickeln Sie Ihr Geschäftsmodell weiter" gehen Sie dieses Ziel an.
Da ist diese Rechnung, die heute unbedingt noch raus muss. Eine Mitarbeiterin wartet seit Tagen auf Feedback, dann wartet noch der ungeduldige Kunde auf einen Rückruf - und am Abend ist man völlig ausgelaugt. Eine klassische Situation für Führungskräfte: Sie haben immer zu wenig Zeit - weil sie zu viel Energie in die falschen Dinge investieren. Für das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Inc. hat Beraterin und Coach Lolly Daskal die häufigsten Gründe für den chronischen Zeit- und Energiemangel von Führungskräften aufgeschrieben: 1. Sie wollen es allen recht machen Jeder hat es gern, wenn andere ihn mögen. Auch viele Führungskräfte wünschen sich, dass ihre Mitarbeitenden sie nett finden. Eine Falle, sagt Lolly Daskal: Diese Einstellung sei von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ihre Rolle als Führungskraft ist es, das große Ganze im Blick zu behalten - und nicht mit jeder Entscheidung alle im Team glücklich zu stimmen. So machen Sie es besser: Führungskräfte müssen akzeptieren, dass ihre Entscheidungen nicht allen Mitarbeitern gefallen werden. Grenzen zu ziehen, ist wichtig für Chefs, sagt Daskal. Schließlich sollten sie das Unternehmen voranbringen und eine gute Führungskraft sein - und kein Kumpel. Mehr dazu: Nein sagen: So gelingt es, Grenzen zu ziehen 2. Sie lassen sich leicht ablenken Das Handy klingelt, im Minutentakt kommen neue E-Mails an und dann steht ein Mitarbeiter plötzlich im Büro. Führungskräfte, die viel zu tun haben, lassen sich leicht ablenken, sagt Daskal. Und genau das frisst wertvolle Zeit und führt zu unnötigem Stress. So machen Sie es besser: Sorgsam mit der eigenen Zeit umzugehen und sich gut zu strukturieren, ist laut Daskal das A und O. Eine clever geführte To-do-Liste kann dabei helfen. Sobald man sich einer Aufgabe widmet, sollte man sich ganz bewusst auf diese konzentrieren (zum Beispiel mithilfe der Pomodoro-Technik) und dabei digitale Aufmerksamkeitskiller vermeiden. Mehr dazu: Eisenhower-Prinzip: Prioritäten setzen leicht gemacht 3. Sie lassen sich von Pessimisten anstecken Führungskräfte sollten Feedback ernst nehmen: Es kann ihnen helfen, das Unternehmen zu verbessern. Aber es gibt Spezialisten, die immer etwas zu meckern haben: chronische Pessimisten. Die sollte man mit Vorsicht genießen und sich keinesfalls von ihrer Negativität anstecken lassen, sagt Daskal. So machen Sie es besser: Daskal rät: Lassen Sie sich nicht von Pessimisten unterkriegen und verlieren Sie nie Ihre Ziele und Pläne aus dem Fokus. Negatives Feedback sollte man filtern und nur die Punkte herausziehen, die einen weiterbringen - und die man realistischerweise auch verbessern kann. 4. Sie stellen eigene Entscheidungen infrage War es wirklich richtig, eine neue Homepage in Auftrag zu geben? Hätte ich Aufgabe X besser einem anderen Mitarbeiter zugeteilt? Eigene Entscheidungen ständig zu hinterfragen, ist laut Daskal eine der schlechtesten Angewohnheiten von Führungskräften. Das kostet nicht nur Kraft, sondern auch Zeit - und zwar nicht nur die eigene, sondern auch die des Teams. So machen Sie es besser: Der beste Weg, eine Entscheidung nicht zu bereuen, ist der, sich Zeit für sie zu nehmen. Daskal plädiert für einen gut durchdachten Entscheidungsprozess, der Raum lässt für Meinungen anderer. Wichtig dabei sei es, sich selbst zu vertrauen und mit kleinen Schritten zu starten – bevor man sich an die großen Entscheidungen macht. Mehr dazu: STOP-Regel: Diese simple Methode hilft, bessere Entscheidungen zu treffen 5. Sie zerbrechen sich über jeden Fehler den Kopf Fehler zu machen, ist ärgerlich. Aber normal. Schließlich kann ein Missgeschick jedem passieren - Führungskräfte sind davon nicht ausgenommen. Das sollte man akzeptieren, meint Daskal. Sich über vergangene Fehler zu ärgern oder um mögliche künftige Fehler zu sorgen, ist anstrengend. „Hätte“- und „Wäre“-Gedanken kann man deswegen getrost aus dem Kopf verbannen. So machen Sie es besser: Statt sich über jedes Versäumnis zu grämen, sollten Führungskräfte versuchen, Fehler langfristig zu vermeiden und lösungsorientiert zu denken. „Konzentrieren Sie sich darauf, Probleme zu lösen“, sagt Daskal. Wer vorausschauend plant, könne Fehler minimieren und ruhig und effektiv mit denen umgehen, die doch auftreten. 6. Sie sind unorganisiert Bei dem einen sind es stapelweise Aktenordner auf dem Schreibtisch, andere horten Bücher auf dem Fußboden, haben tausende ungelesene Nachrichten - oder einfach ihre Gedanken nicht sortiert. Viele Führungskräften sind überfordert, weil sie sich nicht besonders gut organisieren können und von der schnelllebigen Geschäftswelt schnell überlastet sind, meint Daskal. [mehr-zum-thema] So machen Sie es besser: Laut Daskal ist es wichtig, sich Platz zu schaffen. Damit meint sie sowohl den Arbeitsplatz als auch den Kopf. Ordnung zu halten und sich selbst zu disziplinieren, koste Kraft, sagt Daskal, bringe aber mehr Struktur in den Arbeitsalltag. Mehr dazu: Mentale Inventur: So entlarven Sie fiese Zeitfresser 7. Sie sind engstirnig Viele Chefs schränken sich selbst stark ein, weil sie neue Ideen oder Möglichkeiten ablehnen, sagt Daskal. Und: Je älter man werde, desto mehr neige man dazu, sich selbst zu limitieren. Dabei können Ideen von Mitarbeitenden oder neue Tools die Arbeit erleichtern und das Unternehmen voranbringen. So machen Sie es besser: Um gut führen zu können, sollte man sich über seine eigenen Wissensgrenzen im Klaren sein - und darüber, dass neue Ideen oft helfen, den Horizont zu erweitern. Das käme auch dem eigenen Wohlbefinden zugute, sagt Daskal: „Offene Menschen sind oft aufregender, ausgeglichener und neugieriger.“ 8. Sie delegieren nicht Viele Unternehmer trauen sich nicht, Aufgaben an Ihre Mitarbeiter zu delegieren. „Das kann ich selbst am besten“, denken sich die meisten – und verschenken dabei wertvolle Kraft und Zeit. So machen Sie es besser: „Es gehört zum Dasein als Chef, loszulassen und Kontrolle abzugeben“, sagt Daskal. Indem Führungskräfte Aufgaben abgeben, gewinnen sie Zeit und zeigen gleichzeitig ihren Mitarbeitern, dass sie ihnen vertrauen. Mehr dazu: Aufgaben verteilen: Mehr Zeit fürs Wesentliche – in 4 Schritten
Mehr lesen über