Jahresmotto
Mit wenigen Worten mehr Erfolg in 2024

„2024, da wollen und werden wir endlich …“ Schluss mit langen Reden! Warum gute Vorsätze von gestern sind – und ein Jahresmotto besser in eine erfolgreiche Zukunft führt.

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Ein Jahresmotto motiviert.
© Eliza / Photocase.de

Das Beste an 2023 ist, dass es bald vorbei ist. Zeit also, um viele gute Vorsätze für 2024 zu schmieden. Oder?

Gute Vorsätze, egal, welchen Lebensbereich sie betreffen, eint eine Sache: das Scheitern. Ob das Ziel nun „mehr Sport“ heißt, „besseres Zeitmanagement“ oder „weniger Smartphone“ – häufig brechen Menschen ihre Vorhaben schon in der Silvesternacht ab, spätestens aber ein paar Wochen nach Neujahr. Zwar ist es kein größeres Problem, wenn wir als Privatperson dann die 353. Karteileiche des örtlichen Fitnessstudios werden. Als Unternehmer oder Unternehmerin Ziele zu verfehlen, kann aber teuer werden.

„Deshalb rate ich allen, sich statt Vorsätze ein Jahresmotto zu überlegen“, sagt Strategieberater Wolf Hirschmann, der in seinem Unternehmen Slogan selbst darauf setzt. „Ein Jahresmotto ist etwas viel Intensiveres als ein isolierter Vorsatz. Weil es Emotionen weckt und sich mit einem Jahresmotto ein Ziel über Monate hinweg sichtbar im Unternehmensalltag verankern lässt.“

Etwas, das Mittelstands-Personalexperte Jörg Knoblauch bestätigt: Seit 20 Jahren setzt auch er in seinem Unternehmen tempus auf ein Jahresmotto. „Wer darauf verzichtet – also die große Mehrzahl der Unternehmer, wie ich vermute –, vergibt sich die Chance, einen flammenden Aufruf zur Tat abzugeben, den jeder versteht. Und über das Jahresmotto zu vermitteln, was das alles überstrahlende Thema, was die zentrale Herausforderung der nächsten Monate sein wird, um auf diese Weise Mitarbeiter zu begeistern und Kräfte zu bündeln“, so Knoblauch.

Warum ist ein gutes Jahresmotto der erste Schritt zu mehr Erfolg in der Zukunft? Was sind Beispiele für ein gutes Jahresmotto – und wie entwickeln Unternehmerinnen und Unternehmer eines? Hier die Antworten der beiden Experten auf die wichtigsten Fragen.

Was bringt ein Jahresmotto für Unternehmen?

Ein Jahresmotto hilft, ein bestimmtes Ziel über zwölf Monate hinweg im Bewusstsein der Mitarbeiter zu halten – und steigert somit die Produktivität. Darüber hinaus bringt es noch zwei weitere Vorteile, in wenigen Worten den Fokus fürs nächste Jahr vorzugeben.

Ein Jahresmotto kann helfen, Mitarbeiter zu motivieren

Mit einem Jahresmotto lassen sich Zuständigkeiten auf entspannte Weise anders verteilen – und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so mit neuen Aufgabenstellungen motivieren. „Beispielsweise könnte die Optikerin, die unter dem Motto ‚Hingucker’ jüngere Neukunden gewinnen will, den Azubi prima einbinden. Und ihn etwa bitten, ein Konzept zu erstellen, wie man Kontakt zu potenziellen, jungen Kunden generieren kann“, erklärt Hirschmann. „Und plötzlich steckt der Azubi mittendrin in Vertrieb und Marketing, trägt Eigenverantwortung – ohne dass ein Unternehmen dazu Stühle rücken oder einen Personaler beauftragen muss.“

Ein Jahresmotto ist ein guter Anknüpfungspunkt für Kundenkontakte

Ein Jahresmotto kann auch die Kundenkommunikation erleichtern und die Außenwirkung eines Unternehmens verbessern. So hatte Hirschmann mit seinem Team einmal das Jahresmotto „Experimente. Bleiben Sie neugierig“ ausgerufen. Das habe sich auch in der Bewirtung gespiegelt: „Wir haben Gästen statt normaler Schokolade solche mit Chili angeboten. Das war natürlich hilfreich, um leicht ins Gespräch zu kommen“, erklärt Hirschmann.

Die Experten
Wolf Hirschmann führt seit mehr als 30 Jahren die Slogan GmbH, eine Strategieberatung für Vertrieb und Marketing. Eine seiner Hauptinteressen: die Frage, wie Unternehmen sich für die Zukunft fit machen lassen. Eine praxisnahe Anleitung mit vielen Erfolgsbeispielen mittelständischer Unternehmen liefert er in seinem Buch: "Gebrauchsanweisung für die Zukunft (Haufe, 34,95 Euro).
Jörg Knoblauch ist Personalexperte und leitet die Tempus GmbH, die er von einem Produktionsbetrieb für Ringbücher und Kalender zu einer Unternehmensgruppe mit dem Fokus auf Consulting entwickelt hat.

Was macht ein gutes Jahresmotto aus?

Das ideale Jahresmotto, egal, für welchen Lebensbereich, ist kurz, prägnant, ungewöhnlich, fantasievoll – und leicht visualisierbar. „Entscheidend ist, dass die Wörter Emotionen auslösen und Bilder in unserem Kopf entstehen lassen“, erklärt Hirschmann. Einige seiner letzten Motti: „Heldenmut“, „better together“, „Trüffelschwein statt Schweinehund“. Mit diesen ließ sich das Team begeistern und auf entspannte Art anspornen, während ein Vorsatz wie „Wir müssen im nächsten Jahr endlich besser werden!“ nur Druck erzeuge – ohne Ideen entstehen zu lassen, wie man das als einzelnes Teammitglied umsetzen könnte.

Auch ein paar Gramm Humor schaden im Hinblick auf ein gutes Jahresmotto nicht. So hat tempus-Chef Knoblauch seine Jahresmotti – wie etwa „Zusammen(wachsen)“ – lange von einem Cartoonisten illustrieren lassen.

Was macht ein schlechtes Jahresmotto aus?

Wahre Motto-Killer sind lange Sätze sowie Allgemeinplätze, die sich nicht nach den Regeln des Storytellings mit spannenden unternehmensspezifischen Geschichten füllen lassen, wie etwa „Qualität“ oder „Leistungssteigerung“.

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Wie entwickelt man ein gutes Jahresmotto?

Wer ein Jahresmotto ausgeben will, sollte sich zunächst ein Ziel überlegen. „Ein Jahresmotto ist so etwas wie der kleine Bruder der Unternehmensvision. Deshalb braucht man als Erstes ein strategisches Vorhaben, das dann über das Motto im Alltag aller verankert werden soll“, so Hirschmann. Ein gutes solches Ziel könne etwa sein, als Optikerin die Zahl jener Kunden verdoppeln zu wollen, die jünger sind als 30 – oder als Online-Shop-Betreiber die Prozesse für die Kunden zu erleichtern.

Und wie wird aus dem Ziel ein Motto? Sowohl Hirschmann als auch Knoblauch raten, sich zunächst im Kreis der Führungskräfte Gedanken zu machen, wie sich das Hauptvorhaben des nächsten Jahres beschreiben ließe. „Ihr Ziel ist, besser zu werden? Fragen Sie sich, was ‚besser’ für Sie genau bedeutet. Heißt ‚besser’ eigentlich ‚schneller’? Dann überlegen Sie, womit Sie Schnellsein verknüpfen – und mit welchen Worten“, erklärt Hirschmann das Vorgehen. „So kämen Sie beispielsweise sehr wahrscheinlich rasch auf ‚speed’ – was ein gutes Jahresmotto wäre.“

Wie setzt man ein Jahresmotto um?

Ist ein gutes Jahresmotto gefunden, zieht es sich idealerweise wie ein roter Faden durch den betrieblichen Alltag der nächsten zwölf Monate: „Es kann als Poster die Wand im Flur oder Treppenhaus schmücken, als Bildschirmschoner und auf der Geschäftspost erscheinen, dazu die thematische Klammer für Betriebsausflüge, Feiern und Geschenke bilden“, so Hirschmann. Auch ein Ideenwettbewerb lässt sich damit leicht organisieren – und selbst in der Zielvereinbarung von Angestellten kann es vorkommen.

Welchen Aufwand macht ein Jahresmotto?

Wer eine Unternehmensvision oder ein Leitbild hat, verfügt laut Hirschmann über genügend ausformulierte Ziele, um daraus leicht ein Jahresmotto abzuleiten. Wer das nicht habe, könne sich über ein Jahresmotto dem Bereich der strategischen Arbeit gut annähern. „Außer dem Mut, etwas Neues zu machen, und dem Willen, das Ergebnis konsequent übers Jahr hinweg im Alltag präsent zu halten, brauchen Unternehmer nicht viel“, erklärt Hirschmann. „Auch mit einem kleinen Budget sieht man beim Thema Jahresmotto viel Land.“

Die möglichen Kosten: ein paar Hundert Euro für die Gestaltung eines Logos zum Motto. Plus einige Stunden Programmierarbeit, um das Ergebnis auf der Website zu verankern. Dazu kommt unter Umständen das Honorar für einen Beratertag: Sie wollen ihr Jahresmotto lieber allein entwickeln? Bitten Sie einige Teammitglieder, Ihre beste Freundin, einen nahestehenden Unternehmer oder andere kluge Personen aus Ihrem Umfeld zum Sparring dazu.

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Das Beste an 2023 ist, dass es bald vorbei ist. Zeit also, um viele gute Vorsätze für 2024 zu schmieden. Oder? Gute Vorsätze, egal, welchen Lebensbereich sie betreffen, eint eine Sache: das Scheitern. Ob das Ziel nun „mehr Sport“ heißt, „besseres Zeitmanagement“ oder „weniger Smartphone“ – häufig brechen Menschen ihre Vorhaben schon in der Silvesternacht ab, spätestens aber ein paar Wochen nach Neujahr. Zwar ist es kein größeres Problem, wenn wir als Privatperson dann die 353. Karteileiche des örtlichen Fitnessstudios werden. Als Unternehmer oder Unternehmerin Ziele zu verfehlen, kann aber teuer werden. „Deshalb rate ich allen, sich statt Vorsätze ein Jahresmotto zu überlegen“, sagt Strategieberater Wolf Hirschmann, der in seinem Unternehmen Slogan selbst darauf setzt. „Ein Jahresmotto ist etwas viel Intensiveres als ein isolierter Vorsatz. Weil es Emotionen weckt und sich mit einem Jahresmotto ein Ziel über Monate hinweg sichtbar im Unternehmensalltag verankern lässt.“ Etwas, das Mittelstands-Personalexperte Jörg Knoblauch bestätigt: Seit 20 Jahren setzt auch er in seinem Unternehmen tempus auf ein Jahresmotto. „Wer darauf verzichtet – also die große Mehrzahl der Unternehmer, wie ich vermute –, vergibt sich die Chance, einen flammenden Aufruf zur Tat abzugeben, den jeder versteht. Und über das Jahresmotto zu vermitteln, was das alles überstrahlende Thema, was die zentrale Herausforderung der nächsten Monate sein wird, um auf diese Weise Mitarbeiter zu begeistern und Kräfte zu bündeln“, so Knoblauch. Warum ist ein gutes Jahresmotto der erste Schritt zu mehr Erfolg in der Zukunft? Was sind Beispiele für ein gutes Jahresmotto – und wie entwickeln Unternehmerinnen und Unternehmer eines? Hier die Antworten der beiden Experten auf die wichtigsten Fragen. Was bringt ein Jahresmotto für Unternehmen? Ein Jahresmotto hilft, ein bestimmtes Ziel über zwölf Monate hinweg im Bewusstsein der Mitarbeiter zu halten – und steigert somit die Produktivität. Darüber hinaus bringt es noch zwei weitere Vorteile, in wenigen Worten den Fokus fürs nächste Jahr vorzugeben. Ein Jahresmotto kann helfen, Mitarbeiter zu motivieren Mit einem Jahresmotto lassen sich Zuständigkeiten auf entspannte Weise anders verteilen – und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so mit neuen Aufgabenstellungen motivieren. „Beispielsweise könnte die Optikerin, die unter dem Motto ‚Hingucker’ jüngere Neukunden gewinnen will, den Azubi prima einbinden. Und ihn etwa bitten, ein Konzept zu erstellen, wie man Kontakt zu potenziellen, jungen Kunden generieren kann“, erklärt Hirschmann. „Und plötzlich steckt der Azubi mittendrin in Vertrieb und Marketing, trägt Eigenverantwortung – ohne dass ein Unternehmen dazu Stühle rücken oder einen Personaler beauftragen muss.“ Ein Jahresmotto ist ein guter Anknüpfungspunkt für Kundenkontakte Ein Jahresmotto kann auch die Kundenkommunikation erleichtern und die Außenwirkung eines Unternehmens verbessern. So hatte Hirschmann mit seinem Team einmal das Jahresmotto "Experimente. Bleiben Sie neugierig" ausgerufen. Das habe sich auch in der Bewirtung gespiegelt: „Wir haben Gästen statt normaler Schokolade solche mit Chili angeboten. Das war natürlich hilfreich, um leicht ins Gespräch zu kommen“, erklärt Hirschmann. [zur-person] Was macht ein gutes Jahresmotto aus? Das ideale Jahresmotto, egal, für welchen Lebensbereich, ist kurz, prägnant, ungewöhnlich, fantasievoll – und leicht visualisierbar. „Entscheidend ist, dass die Wörter Emotionen auslösen und Bilder in unserem Kopf entstehen lassen“, erklärt Hirschmann. Einige seiner letzten Motti: „Heldenmut“, „better together“, „Trüffelschwein statt Schweinehund“. Mit diesen ließ sich das Team begeistern und auf entspannte Art anspornen, während ein Vorsatz wie „Wir müssen im nächsten Jahr endlich besser werden!“ nur Druck erzeuge – ohne Ideen entstehen zu lassen, wie man das als einzelnes Teammitglied umsetzen könnte. Auch ein paar Gramm Humor schaden im Hinblick auf ein gutes Jahresmotto nicht. So hat tempus-Chef Knoblauch seine Jahresmotti – wie etwa „Zusammen(wachsen)“ – lange von einem Cartoonisten illustrieren lassen. Was macht ein schlechtes Jahresmotto aus? Wahre Motto-Killer sind lange Sätze sowie Allgemeinplätze, die sich nicht nach den Regeln des Storytellings mit spannenden unternehmensspezifischen Geschichten füllen lassen, wie etwa „Qualität“ oder „Leistungssteigerung“. [mehr-zum-thema] Wie entwickelt man ein gutes Jahresmotto? Wer ein Jahresmotto ausgeben will, sollte sich zunächst ein Ziel überlegen. „Ein Jahresmotto ist so etwas wie der kleine Bruder der Unternehmensvision. Deshalb braucht man als Erstes ein strategisches Vorhaben, das dann über das Motto im Alltag aller verankert werden soll“, so Hirschmann. Ein gutes solches Ziel könne etwa sein, als Optikerin die Zahl jener Kunden verdoppeln zu wollen, die jünger sind als 30 – oder als Online-Shop-Betreiber die Prozesse für die Kunden zu erleichtern. Und wie wird aus dem Ziel ein Motto? Sowohl Hirschmann als auch Knoblauch raten, sich zunächst im Kreis der Führungskräfte Gedanken zu machen, wie sich das Hauptvorhaben des nächsten Jahres beschreiben ließe. „Ihr Ziel ist, besser zu werden? Fragen Sie sich, was ‚besser’ für Sie genau bedeutet. Heißt ‚besser’ eigentlich ‚schneller’? Dann überlegen Sie, womit Sie Schnellsein verknüpfen – und mit welchen Worten“, erklärt Hirschmann das Vorgehen. „So kämen Sie beispielsweise sehr wahrscheinlich rasch auf ‚speed’ – was ein gutes Jahresmotto wäre.“ Wie setzt man ein Jahresmotto um? Ist ein gutes Jahresmotto gefunden, zieht es sich idealerweise wie ein roter Faden durch den betrieblichen Alltag der nächsten zwölf Monate: „Es kann als Poster die Wand im Flur oder Treppenhaus schmücken, als Bildschirmschoner und auf der Geschäftspost erscheinen, dazu die thematische Klammer für Betriebsausflüge, Feiern und Geschenke bilden“, so Hirschmann. Auch ein Ideenwettbewerb lässt sich damit leicht organisieren – und selbst in der Zielvereinbarung von Angestellten kann es vorkommen. Welchen Aufwand macht ein Jahresmotto? Wer eine Unternehmensvision oder ein Leitbild hat, verfügt laut Hirschmann über genügend ausformulierte Ziele, um daraus leicht ein Jahresmotto abzuleiten. Wer das nicht habe, könne sich über ein Jahresmotto dem Bereich der strategischen Arbeit gut annähern. „Außer dem Mut, etwas Neues zu machen, und dem Willen, das Ergebnis konsequent übers Jahr hinweg im Alltag präsent zu halten, brauchen Unternehmer nicht viel“, erklärt Hirschmann. „Auch mit einem kleinen Budget sieht man beim Thema Jahresmotto viel Land.“ Die möglichen Kosten: ein paar Hundert Euro für die Gestaltung eines Logos zum Motto. Plus einige Stunden Programmierarbeit, um das Ergebnis auf der Website zu verankern. Dazu kommt unter Umständen das Honorar für einen Beratertag: Sie wollen ihr Jahresmotto lieber allein entwickeln? Bitten Sie einige Teammitglieder, Ihre beste Freundin, einen nahestehenden Unternehmer oder andere kluge Personen aus Ihrem Umfeld zum Sparring dazu.
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