Der Teamleiter schleppt sich mit Fieber zur Arbeit und macht dann noch Überstunden – auch wenn Sie ihm fünfmal gesagt haben, er soll bitte nach Hause gehen und sich auskurieren. Die fähigste Mitarbeiterin ist nie mit ihrer eigenen Arbeit zufrieden und kann Lob einfach nicht annehmen. Der neue Kollege bewegt sich nur im Laufschritt durch den Flur und ist unfähig, eine Aufgabe zu Ende zu bringen.
Spinnen die alle? Nein, erklärt Peter Krumbach-Mollenhauer, Führungscoach und Psychologe, in seinem Buch „Führen mit Psychologie“. In jedem Menschen gibt es vielmehr ein angelegtes Skript – einen Autopiloten, der insbesondere in Stresssituationen die Kontrolle über das eigene Verhalten übernimmt. „Bei manchen Menschen haben wir das Gefühl, dass sie irgendwie in eine bestimmte Richtung getrieben werden, sich selber in unseren Augen unter Druck setzen.“ Oft wird dieses Skript durch Einschärfungen aus der Kindheit und Jugend geprägt, erklärt der Psychologe.
Chefs sollten die inneren Antreiber ihrer Mitarbeiter kennen und ihnen helfen, mit ihnen umzugehen, rät Krumbach-Mollenhauer. Denn diese Verhaltensmuster können dem Unternehmen und dem Mitarbeiter schaden – etwa, wenn der kranke Teamleiter bis zum Burnout weiterschuftet und dann monatelang ausfällt. „In der Regel hilft es, den Mitarbeitern eine Erlaubnis zu geben, gegen ihre Antreiber zu verstoßen“, schreibt Krumbach-Mollenhauer.
Und auch die eigenen inneren Antreiber sollte man kennen – denn nur dann lassen sie sich bändigen und zum eigenen Vorteil nutzen.
Die 5 inneren Antreiber
Psychologen unterscheiden fünf innere Antreiber:
- Sei perfekt!
- Sei gefällig!
- Beeil dich!
- Streng dich an!
- Sei stark!
In seinem Buch stellt Krumbach-Mollenhauer folgende Tipps vor, wie Chefs die inneren Antreiber ihrer Mitarbeiter erkennen und zähmen können:
Innerer Antreiber 1: Sei perfekt!
Menschen mit diesem inneren Antreiber glauben, dass sie nur dann von anderen anerkannt werden, wenn sie perfekt sind.
Das Buch und der Autor

Business-Coach Peter Krumbach-Mollenhauer ist studierter Psychologe und geschäftsführender Gesellschafter der Beratungsgesellschaft
hr-horizonte. Sein Buch „Führen mit Psychologie. Menschen effizient und erfolgreich führen“ ist im Wiley-Verlag erschienen.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
- neigt zu ellenlangen Ausarbeitungen
- setzt bei E-Mails die halbe Firma in CC
- nimmt vermutete Kritik gerne vorweg
Die Gefahr für Ihr Team:
In Gegenwart des „Perfekten“ bekommen andere Mitarbeiter schnell das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Chefs mit „Sei perfekt!“-Antreiber neigen dazu, die Arbeit ihrer Mitarbeiter stark zu kontrollieren.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
- Ziele, Teilziele und Kontrollpunkte definieren
- Fehler als Lernchancen darstellen und über eigene Fehler lachen
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Du hast es nicht perfekt genug gesagt, begriffen oder getan.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst gerne Fehler machen, um daraus zu lernen.“
Innerer Antreiber 2: Sei gefällig!
Menschen mit diesem inneren Antreiber wollen es allen recht machen. Sie biedern sich an, um Wertschätzung zu bekommen, und reden anderen nach dem Mund.
Die Gefahr für Ihr Team:
„Gefällige“ Mitarbeiter werden von Kollegen schnell ausgenutzt. Chefs mit „Sei gefällig!“-Antreiber neigen dazu, sich zwischen eigenen Erwartungen und denen der Mitarbeiter aufzureiben.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
- übernimmt die Arbeiten anderer
- scheut offene Konflikte
- freundlich, bescheiden und um das Wohlbefinden anderer bemüht
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
- Widerstand und klare Aussagen als etwas Positives darstellen
- ihnen die Aufgabe übertragen, selbst Lösungen für ein Problem zu entwickeln
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Setz nicht immer nur deinen Kopf durch.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst dir selbst und anderen gefallen.“
Innerer Antreiber 3: Beeil dich!
Menschen mit diesem inneren Antreiber fühlen sich immer einen Schritt zu spät und haben Angst, etwas zu verpassen.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
- ständig gehetzt, hektisch, unruhig
- bearbeitet mehrere Aufgaben parallel
- macht ungern Pause
Die Gefahr für Ihr Team:
Ein „Schneller“ ist anstrengend für andere Teammitglieder: Manche lassen sich von seiner Hektik anstecken, andere versuchen vergeblich, ihn zu bremsen. Chefs mit „Beeil dich!“-Antreiber übertragen ihren Aktionismus schnell auf das gesamte Team.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
- ihm deutlich vermitteln, dass sie ihm zuhören
- mit ihm langfristige Zeile festlegen und einen Weg dorthin verfolgen
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Jetzt beruhig dich doch erst einmal.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst dir Zeit nehmen.“
Innerer Antreiber 4: Streng dich an!
Menschen mit diesem inneren Antreiber zweifeln an der eigenen Leistungsfähigkeit. Sie glauben, Erfolge nur durch große Anstrengung erreichen zu können.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
- verwendet Sätze wie „Wenn ich mir Mühe gebe“, „Ohne Fleiß kein Preis“
- kann Erfolge selten richtig genießen
- redet viel über Überstunden
Die Gefahr für Ihr Team:
Da der „Angestrengte“ den Eindruck vermittelt, er schaffe sein Pensum nur mit Mühe, bieten andere Kollegen ihre Hilfe an. Das kann eine Person mit diesem Antreiber aber nicht annehmen. Chefs mit „Streng dich an!“-Antreiber werden von Mitarbeitern eher bemitleidet als wirklich respektiert.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
- Ziele nicht zu hoch stecken
- Ergebnisse loben, die sie ohne Anstrengung erreicht haben
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Das schaffst du eh nicht.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst es gelassen tun.“
Innerer Antreiber 5: Sei stark!
Menschen mit diesem inneren Antreiber lassen andere nicht an sich ran. Sie wollen keinesfalls Schwäche zeigen.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
- sachliche, rationale Sprache
- aufrechter Gang, markante Schritte
- widerstandskräftig, willens, Dinge voranzubringen
Die Gefahr für Ihr Team:
Kollegen werden sich mit dem „Starken“ entweder reiben oder sich ihm bedingungslos unterwerfen. Der „Starke“ ist außerdem auch für sich selbst eine Gefahr; denn er geht körperlich und psychisch an seine Grenzen. Chefs mit „Sei stark!“-Antreiber haben oft schlechte Antennen für emotionale Zwischentöne.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
- Selbstaufmerksamkeit erhöhen, indem Sie mit ihm darüber sprechen, wie es ihm geht
- Gemeinsam positive Aspekte von Niederlagen herausarbeiten
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Stell dich nicht so an.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst offen sein und anderen vertrauen.“
Der Teamleiter schleppt sich mit Fieber zur Arbeit und macht dann noch Überstunden – auch wenn Sie ihm fünfmal gesagt haben, er soll bitte nach Hause gehen und sich auskurieren. Die fähigste Mitarbeiterin ist nie mit ihrer eigenen Arbeit zufrieden und kann Lob einfach nicht annehmen. Der neue Kollege bewegt sich nur im Laufschritt durch den Flur und ist unfähig, eine Aufgabe zu Ende zu bringen.
Spinnen die alle? Nein, erklärt Peter Krumbach-Mollenhauer, Führungscoach und Psychologe, in seinem Buch „Führen mit Psychologie“. In jedem Menschen gibt es vielmehr ein angelegtes Skript – einen Autopiloten, der insbesondere in Stresssituationen die Kontrolle über das eigene Verhalten übernimmt. „Bei manchen Menschen haben wir das Gefühl, dass sie irgendwie in eine bestimmte Richtung getrieben werden, sich selber in unseren Augen unter Druck setzen.“ Oft wird dieses Skript durch Einschärfungen aus der Kindheit und Jugend geprägt, erklärt der Psychologe.
Chefs sollten die inneren Antreiber ihrer Mitarbeiter kennen und ihnen helfen, mit ihnen umzugehen, rät Krumbach-Mollenhauer. Denn diese Verhaltensmuster können dem Unternehmen und dem Mitarbeiter schaden – etwa, wenn der kranke Teamleiter bis zum Burnout weiterschuftet und dann monatelang ausfällt. „In der Regel hilft es, den Mitarbeitern eine Erlaubnis zu geben, gegen ihre Antreiber zu verstoßen“, schreibt Krumbach-Mollenhauer.
Und auch die eigenen inneren Antreiber sollte man kennen – denn nur dann lassen sie sich bändigen und zum eigenen Vorteil nutzen.
Die 5 inneren Antreiber
Psychologen unterscheiden fünf innere Antreiber:
Sei perfekt!
Sei gefällig!
Beeil dich!
Streng dich an!
Sei stark!
In seinem Buch stellt Krumbach-Mollenhauer folgende Tipps vor, wie Chefs die inneren Antreiber ihrer Mitarbeiter erkennen und zähmen können:
Innerer Antreiber 1: Sei perfekt!
Menschen mit diesem inneren Antreiber glauben, dass sie nur dann von anderen anerkannt werden, wenn sie perfekt sind.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
neigt zu ellenlangen Ausarbeitungen
setzt bei E-Mails die halbe Firma in CC
nimmt vermutete Kritik gerne vorweg
Die Gefahr für Ihr Team:
In Gegenwart des „Perfekten“ bekommen andere Mitarbeiter schnell das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Chefs mit „Sei perfekt!“-Antreiber neigen dazu, die Arbeit ihrer Mitarbeiter stark zu kontrollieren.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
Ziele, Teilziele und Kontrollpunkte definieren
Fehler als Lernchancen darstellen und über eigene Fehler lachen
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Du hast es nicht perfekt genug gesagt, begriffen oder getan.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst gerne Fehler machen, um daraus zu lernen.“
Innerer Antreiber 2: Sei gefällig!
Menschen mit diesem inneren Antreiber wollen es allen recht machen. Sie biedern sich an, um Wertschätzung zu bekommen, und reden anderen nach dem Mund.
Die Gefahr für Ihr Team:
„Gefällige“ Mitarbeiter werden von Kollegen schnell ausgenutzt. Chefs mit „Sei gefällig!“-Antreiber neigen dazu, sich zwischen eigenen Erwartungen und denen der Mitarbeiter aufzureiben.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
übernimmt die Arbeiten anderer
scheut offene Konflikte
freundlich, bescheiden und um das Wohlbefinden anderer bemüht
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
Widerstand und klare Aussagen als etwas Positives darstellen
ihnen die Aufgabe übertragen, selbst Lösungen für ein Problem zu entwickeln
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Setz nicht immer nur deinen Kopf durch.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst dir selbst und anderen gefallen.“
Innerer Antreiber 3: Beeil dich!
Menschen mit diesem inneren Antreiber fühlen sich immer einen Schritt zu spät und haben Angst, etwas zu verpassen.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
ständig gehetzt, hektisch, unruhig
bearbeitet mehrere Aufgaben parallel
macht ungern Pause
Die Gefahr für Ihr Team:
Ein „Schneller“ ist anstrengend für andere Teammitglieder: Manche lassen sich von seiner Hektik anstecken, andere versuchen vergeblich, ihn zu bremsen. Chefs mit „Beeil dich!“-Antreiber übertragen ihren Aktionismus schnell auf das gesamte Team.
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So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
ihm deutlich vermitteln, dass sie ihm zuhören
mit ihm langfristige Zeile festlegen und einen Weg dorthin verfolgen
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Jetzt beruhig dich doch erst einmal.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst dir Zeit nehmen.“
Innerer Antreiber 4: Streng dich an!
Menschen mit diesem inneren Antreiber zweifeln an der eigenen Leistungsfähigkeit. Sie glauben, Erfolge nur durch große Anstrengung erreichen zu können.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
verwendet Sätze wie „Wenn ich mir Mühe gebe“, „Ohne Fleiß kein Preis“
kann Erfolge selten richtig genießen
redet viel über Überstunden
Die Gefahr für Ihr Team:
Da der „Angestrengte“ den Eindruck vermittelt, er schaffe sein Pensum nur mit Mühe, bieten andere Kollegen ihre Hilfe an. Das kann eine Person mit diesem Antreiber aber nicht annehmen. Chefs mit „Streng dich an!“-Antreiber werden von Mitarbeitern eher bemitleidet als wirklich respektiert.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
Ziele nicht zu hoch stecken
Ergebnisse loben, die sie ohne Anstrengung erreicht haben
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Das schaffst du eh nicht.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst es gelassen tun.“
Innerer Antreiber 5: Sei stark!
Menschen mit diesem inneren Antreiber lassen andere nicht an sich ran. Sie wollen keinesfalls Schwäche zeigen.
Daran erkennen Sie einen Menschen mit diesem Antreiber:
sachliche, rationale Sprache
aufrechter Gang, markante Schritte
widerstandskräftig, willens, Dinge voranzubringen
Die Gefahr für Ihr Team:
Kollegen werden sich mit dem „Starken“ entweder reiben oder sich ihm bedingungslos unterwerfen. Der „Starke“ ist außerdem auch für sich selbst eine Gefahr; denn er geht körperlich und psychisch an seine Grenzen. Chefs mit „Sei stark!“-Antreiber haben oft schlechte Antennen für emotionale Zwischentöne.
So können Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber helfen:
Selbstaufmerksamkeit erhöhen, indem Sie mit ihm darüber sprechen, wie es ihm geht
Gemeinsam positive Aspekte von Niederlagen herausarbeiten
Das Verletzendste, was Sie zu Mitarbeitern mit diesem Antreiber sagen können:
„Stell dich nicht so an.“
Die Erlaubnis, die Sie Mitarbeitern mit diesem Antreiber geben sollten:
„Du darfst offen sein und anderen vertrauen.“