Remote-Recruiting
Diese 5 Tipps helfen, virtuell neue Mitarbeiter zu finden

Wie führt man ein gutes Video-Vorstellungsgespräch? Wo finden sich online gute Kandidaten - und wie überzeugt man sie ohne persönliches Treffen? 5 Tipps, die Remote-Recruiting erleichtern.

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Wer virtuell Mitarbeiter sucht, sollte einiges beachten.
© MicroStockHub / Getty Images

Tipp 1: Sich richtig vorbereiten

Unternehmer, die es gewohnt sind, Bewerber in den eigenen Räumen zu interviewen, sie durch die Firma zu führen und zum Probearbeiten einzuladen, müssen in Zeiten von Corona und Homeoffice umdenken – aber nicht auf persönliche Gespräche und Probetage verzichten. Wenn Chefs sich richtig vorbereiten und sich rechtzeitig um geeignete Tools kümmern, klappt das, was offline vor Ort funktioniert, auch online.

Sind bei Vorstellungsgesprächen normalerweise mehrere Mitarbeiter dabei? Dann sollten Unternehmer sie auch remote zum Gespräch zuschalten. Wichtig: Chef und Mitarbeiter sollten sich vorher absprechen, wie das Gespräch abläuft, um sich nicht ständig ins Wort zu fallen.

Mehr dazu hier: Fragen fürs Vorstellungsgespräch: 42 kluge Arbeitgeber-Fragen für Bewerbungsgespräche

Technik-Check

Eine praktische Möglichkeit, virtuelle Bewerbungsgespräche zu führen, bieten Videokonferenz-Tools. Viele dieser Programme, wie Skype oder Zoom, sind kostenlos. Katja Bauer von der Personalberatung i-potentials rät allerdings, diese vorher vor Hintergründen des Datenschutzes genau zu prüfen.

Vor einem Vorstellungsgespräch per Videokonferenz sollten Chefs testen, ob alles funktioniert. Matilda von Gierke, HR-Expertin: „Achten Sie auf die Qualität von Bild und Ton. Eine gute Internetverbindung und eine gute Soundqualität sind wichtig, damit das Gespräch flüssig läuft“.

Büroführung

Auch eine Büroführung kann während eines Videointerviews stattfinden – etwa indem Chefs per Handykamera durch die Räume führen. Dabei kann sich auch das zukünftige Team kurz vorstellen, sofern es in der Firma und nicht im Homeoffice ist. Das ermöglicht dem Bewerber, einen besseren Eindruck des Unternehmens und des Arbeitsplatzes zu bekommen.

Achtung: Auch eine virtuelle Büroführung sollten Chefs vorher mit Mitarbeitern testen. Sie sollten auf eine stabile Internetverbindung achten, die Kamera ruhig halten und langsam gehen. Wer das nicht gewährleisten kann, sollte auf die Führung verzichten und stattdessen Fotos einiger Räume zeigen oder vorab ein Video drehen und dem Bewerber schicken. Eine wacklige und verpixelte Führung hinterlässt keinen guten Eindruck.

Katja Bauer ist Partnerin bei der auf digitale Transformation spezialisierten Personalberatung i-potentials. Sie begleitet den strategischen Aufbau digitaler Teams und HR-Strukturen in mittelständischen Traditionsunternehmen, insbesondere im Bereich Handel & E-Commerce. Matilda von Gierke ist Gründerin und Geschäftsführerin von Zalvus, einer digitalen Personalberatung, die Performance-Marketing Technologien ins Recruiting bringt.

Probearbeit

Wer Bewerber normalerweise zum Probearbeiten einlädt, kann ihm telefonisch oder per Videokonferenz Aufgaben geben, die er einige Stunden bearbeitet. Im Anschluss kann er seine Ergebnisse in einer weiteren Videokonferenz vorstellen.

Tipp 2: Persönlichkeit zeigen

Laut Personalberaterin Bauer gibt es in vielen Branchen zurzeit weniger qualifizierte Kandidaten als Stellen. Unternehmen müssen also besonders überzeugen, damit ein Interessent zum Bewerber wird. Dafür müssen sie die Vorteile, die sie bieten, überzeugend darstellen.

Damit mittelständische Unternehmen gegen große Konzerne ankommen, sollten sie im Recruiting-Prozess vor allem das unterstreichen, was sie von diesen unterscheidet: die Persönlichkeit. „Hier ist ein Mitarbeiter nicht nur eine Nummer, es kann oft besser auf jeden Einzelnen eingegangen werden“, so Bauer. Gerade das überzeuge Bewerber, sich gegen einen Konzern zu entscheiden, in dem in der Regel mehr Anonymität herrscht.

Vertrauen bei den Arbeitszeiten, ein familiäres Verhältnis im Team und flachere Hierarchien können weitere erwähnenswerte Aspekte sein.

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Mehr zum Thema lesen Sie hier: Top-Bewerber überzeugen: Wie kleine Unternehmen den Kampf um die besten Kandidaten gewinnen

Von Gierke rät, als Unternehmen auf Netzwerken wie Xing oder LinkedIn präsent zu sein, da viele Bewerber sich auf diesen Portalen über Unternehmen informieren. Auch Bewertungsportale wie Kununu können hilfreich sein und Einblicke in die Firmenkultur geben. „Chefs sollten Mitarbeiter und Bewerber aktiv darum bitten, das Unternehmen und sie selbst auf solchen Portalen zu bewerten“.

Mehr dazu hier: Positive Arbeitgeberbewertungen: 5 Tipps für gute Arbeitgeberbewertungen im Internet

Tipp 3: Auf verschiedenen Kanälen suchen

„Es gibt nicht das eine Erfolgsrezept fürs (Remote-)Recruiting“, sagt von Gierke. Deswegen sollten Unternehmer die Bewerbersuche auf unterschiedlichen Wegen angehen. Stellenabhängig könne sich der Einsatz von Performance-Marketing Technologien anbieten, so von Gierke, der die Sichtbarkeit im Online-Alltag von qualifizierten Kandidaten sichert. „Teilweise tut es auch die klassische Stellenanzeigen auf Jobportalen, um Aktivsuchende zu akquirieren. Alternativ können Kandidaten beispielsweise per Active Sourcing über Xing oder LinkedIn angesprochen werden.“

Lesen sie auch: Stellenanzeigen aufgeben: So finden Sie die richtige Jobbörse für Ihre Mitarbeitersuche.

Auch die Kontakte im Unternehmensnetzwerk können Unternehmer nutzen. Von Gierke:„Die guten Leute kennen andere gute Leute.“ Deswegen sollten Chefs ihre Belegschaft bitten, Stellenanzeigen in ihren privaten Netzwerken zu teilen, oder auch Freunde vorzuschlagen.

Personalberaterin Bauer empfiehlt, wenn noch nicht geschehen, eine Karriereseite auf der Unternehmenswebsite einzubauen. So können sich Interessierte direkt über alle freien Stellen informieren.

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Mehr zum Thema: Karriereseite: Tipps zum Aufbau und Beispiele 

Tipp 4: Transparent sein

„Transparenz gewinnt“, sagt von Gierke. Das beginne schon bei der Stellenausschreibung: „Unternehmer sollten dort sämtliche Fragen beantworten, die der Bewerber möglicherweise hat, über Vergütung, Aufgabenbereich, Arbeitszeit.“ Sie empfiehlt, auf der Karriereseite des Unternehmens oder in der Stellenanzeige auch auf die Sondersituation Corona einzugehen. „Man sollte erklären, wie die Auftragslage ist, inwiefern Aufträge gesichert sind, warum die Stelle zu besetzen ist“, so von Gierke. Außerdem sollte man auf die aktuelle Arbeitssituation eingehen, etwa ob im Homeoffice gearbeitet wird.

Sie empfiehlt außerdem, Interessenten die Möglichkeit zu bieten, Rückfragen zu stellen. Dafür sollten Chefs einen direkten Ansprechpartner samt Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben.

Auch während des Vorstellungsgesprächs empfiehlt von Gierke, transparent zu sein und dem Bewerber zu erklären, was auf ihn zukommt: Wie das Gespräch abläuft, welche Aufgaben er bewältigen muss und welche Menschen teilnehmen.

Tipp 5: Nicht aufhören zu suchen

Bauer rät, wenn es möglich ist, dauerhaft nach Kandidaten zu suchen. So müssen Unternehmer nach Krisen und damit verbundenen Einstellungsstopps nicht von vorn anfangen. „Man sollte den Kontakt mit möglichen Kandidaten halten und sich einen Kandidaten-Pool aufbauen, selbst, wenn man gerade nicht einstellt“, empfiehlt Bauer. So können Chefs immer auf eine Reihe von möglichen Mitarbeitern zurückgreifen, wenn der Einstellungsstopp vorbei ist.

Tipp 1: Sich richtig vorbereiten Unternehmer, die es gewohnt sind, Bewerber in den eigenen Räumen zu interviewen, sie durch die Firma zu führen und zum Probearbeiten einzuladen, müssen in Zeiten von Corona und Homeoffice umdenken – aber nicht auf persönliche Gespräche und Probetage verzichten. Wenn Chefs sich richtig vorbereiten und sich rechtzeitig um geeignete Tools kümmern, klappt das, was offline vor Ort funktioniert, auch online. Sind bei Vorstellungsgesprächen normalerweise mehrere Mitarbeiter dabei? Dann sollten Unternehmer sie auch remote zum Gespräch zuschalten. Wichtig: Chef und Mitarbeiter sollten sich vorher absprechen, wie das Gespräch abläuft, um sich nicht ständig ins Wort zu fallen. Mehr dazu hier: Fragen fürs Vorstellungsgespräch: 42 kluge Arbeitgeber-Fragen für Bewerbungsgespräche Technik-Check Eine praktische Möglichkeit, virtuelle Bewerbungsgespräche zu führen, bieten Videokonferenz-Tools. Viele dieser Programme, wie Skype oder Zoom, sind kostenlos. Katja Bauer von der Personalberatung i-potentials rät allerdings, diese vorher vor Hintergründen des Datenschutzes genau zu prüfen. Vor einem Vorstellungsgespräch per Videokonferenz sollten Chefs testen, ob alles funktioniert. Matilda von Gierke, HR-Expertin: „Achten Sie auf die Qualität von Bild und Ton. Eine gute Internetverbindung und eine gute Soundqualität sind wichtig, damit das Gespräch flüssig läuft“. Büroführung Auch eine Büroführung kann während eines Videointerviews stattfinden – etwa indem Chefs per Handykamera durch die Räume führen. Dabei kann sich auch das zukünftige Team kurz vorstellen, sofern es in der Firma und nicht im Homeoffice ist. Das ermöglicht dem Bewerber, einen besseren Eindruck des Unternehmens und des Arbeitsplatzes zu bekommen. Achtung: Auch eine virtuelle Büroführung sollten Chefs vorher mit Mitarbeitern testen. Sie sollten auf eine stabile Internetverbindung achten, die Kamera ruhig halten und langsam gehen. Wer das nicht gewährleisten kann, sollte auf die Führung verzichten und stattdessen Fotos einiger Räume zeigen oder vorab ein Video drehen und dem Bewerber schicken. Eine wacklige und verpixelte Führung hinterlässt keinen guten Eindruck. Probearbeit Wer Bewerber normalerweise zum Probearbeiten einlädt, kann ihm telefonisch oder per Videokonferenz Aufgaben geben, die er einige Stunden bearbeitet. Im Anschluss kann er seine Ergebnisse in einer weiteren Videokonferenz vorstellen. Tipp 2: Persönlichkeit zeigen Laut Personalberaterin Bauer gibt es in vielen Branchen zurzeit weniger qualifizierte Kandidaten als Stellen. Unternehmen müssen also besonders überzeugen, damit ein Interessent zum Bewerber wird. Dafür müssen sie die Vorteile, die sie bieten, überzeugend darstellen. Damit mittelständische Unternehmen gegen große Konzerne ankommen, sollten sie im Recruiting-Prozess vor allem das unterstreichen, was sie von diesen unterscheidet: die Persönlichkeit. „Hier ist ein Mitarbeiter nicht nur eine Nummer, es kann oft besser auf jeden Einzelnen eingegangen werden“, so Bauer. Gerade das überzeuge Bewerber, sich gegen einen Konzern zu entscheiden, in dem in der Regel mehr Anonymität herrscht. Vertrauen bei den Arbeitszeiten, ein familiäres Verhältnis im Team und flachere Hierarchien können weitere erwähnenswerte Aspekte sein. Mehr zum Thema lesen Sie hier: Top-Bewerber überzeugen: Wie kleine Unternehmen den Kampf um die besten Kandidaten gewinnen Von Gierke rät, als Unternehmen auf Netzwerken wie Xing oder LinkedIn präsent zu sein, da viele Bewerber sich auf diesen Portalen über Unternehmen informieren. Auch Bewertungsportale wie Kununu können hilfreich sein und Einblicke in die Firmenkultur geben. „Chefs sollten Mitarbeiter und Bewerber aktiv darum bitten, das Unternehmen und sie selbst auf solchen Portalen zu bewerten“. Mehr dazu hier: Positive Arbeitgeberbewertungen: 5 Tipps für gute Arbeitgeberbewertungen im Internet Tipp 3: Auf verschiedenen Kanälen suchen „Es gibt nicht das eine Erfolgsrezept fürs (Remote-)Recruiting“, sagt von Gierke. Deswegen sollten Unternehmer die Bewerbersuche auf unterschiedlichen Wegen angehen. Stellenabhängig könne sich der Einsatz von Performance-Marketing Technologien anbieten, so von Gierke, der die Sichtbarkeit im Online-Alltag von qualifizierten Kandidaten sichert. "Teilweise tut es auch die klassische Stellenanzeigen auf Jobportalen, um Aktivsuchende zu akquirieren. Alternativ können Kandidaten beispielsweise per Active Sourcing über Xing oder LinkedIn angesprochen werden." Lesen sie auch: Stellenanzeigen aufgeben: So finden Sie die richtige Jobbörse für Ihre Mitarbeitersuche. Auch die Kontakte im Unternehmensnetzwerk können Unternehmer nutzen. Von Gierke:„Die guten Leute kennen andere gute Leute.“ Deswegen sollten Chefs ihre Belegschaft bitten, Stellenanzeigen in ihren privaten Netzwerken zu teilen, oder auch Freunde vorzuschlagen. Personalberaterin Bauer empfiehlt, wenn noch nicht geschehen, eine Karriereseite auf der Unternehmenswebsite einzubauen. So können sich Interessierte direkt über alle freien Stellen informieren. Mehr zum Thema: Karriereseite: Tipps zum Aufbau und Beispiele  Tipp 4: Transparent sein „Transparenz gewinnt“, sagt von Gierke. Das beginne schon bei der Stellenausschreibung: „Unternehmer sollten dort sämtliche Fragen beantworten, die der Bewerber möglicherweise hat, über Vergütung, Aufgabenbereich, Arbeitszeit.“ Sie empfiehlt, auf der Karriereseite des Unternehmens oder in der Stellenanzeige auch auf die Sondersituation Corona einzugehen. „Man sollte erklären, wie die Auftragslage ist, inwiefern Aufträge gesichert sind, warum die Stelle zu besetzen ist“, so von Gierke. Außerdem sollte man auf die aktuelle Arbeitssituation eingehen, etwa ob im Homeoffice gearbeitet wird. Sie empfiehlt außerdem, Interessenten die Möglichkeit zu bieten, Rückfragen zu stellen. Dafür sollten Chefs einen direkten Ansprechpartner samt Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben. Auch während des Vorstellungsgesprächs empfiehlt von Gierke, transparent zu sein und dem Bewerber zu erklären, was auf ihn zukommt: Wie das Gespräch abläuft, welche Aufgaben er bewältigen muss und welche Menschen teilnehmen. Tipp 5: Nicht aufhören zu suchen Bauer rät, wenn es möglich ist, dauerhaft nach Kandidaten zu suchen. So müssen Unternehmer nach Krisen und damit verbundenen Einstellungsstopps nicht von vorn anfangen. „Man sollte den Kontakt mit möglichen Kandidaten halten und sich einen Kandidaten-Pool aufbauen, selbst, wenn man gerade nicht einstellt“, empfiehlt Bauer. So können Chefs immer auf eine Reihe von möglichen Mitarbeitern zurückgreifen, wenn der Einstellungsstopp vorbei ist.
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