Verkauf über Instagram
Online verkaufen ohne Onlineshop – dieser Ladenbesitzer macht es vor

Als Özgür Aylikci seine Modeläden wegen der Coronakrise schließen musste, begann er, sein Angebot über Instagram zu verkaufen - mit Erfolg. Hier erzählt er, wie er vorging und welche Herausforderungen er meistern musste.

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Özgur Aylikci verkauft Kleidung im Geschäft - und online auf Instagram.
© Özgur Aylikci

Als Geschäftsinhaber ihre Läden schließen mussten, war auch Özgür Aylikci davon betroffen: In seinen drei Hamburger Läden Mono Concept Store, Mono Outlet und The Mono Room konnte er Kunden nicht wie gewohnt empfangen, einen Onlineshop hatte er nicht.

Doch anstatt aufzugeben, suchten er und sein zehnköpfiges Team nach einem Weg, den Verkauf aufrecht zu erhalten – und fanden ihn: Instagram. Auch jetzt, wo in Hamburg die Geschäfte wieder geöffnet sind, behält er den neuen Vertriebsweg bei.

impulse: Herr Aylikci, wie haben Sie Ihre Produkte vor der Corona-Krise verkauft?

Aylikci: Vorher haben wir stationär im Laden verkauft, weswegen das Geschäft komplett weggebrochen wäre, wenn wir nichts unternommen hätten.

Jetzt verkaufen Sie über Instagram. Wie sind Sie darauf gekommen?

Wir wollten nicht darauf warten, was als Nächstes kommt, als die Anordnung kam, die Geschäfte zu schließen. Es war für uns nahe liegend, einen anderen Vertriebsweg zu nutzen. Also haben wir mit dem gesamten Team gebrainstormt und uns dann für Instagram als Plattform entschieden. Wir hatten schon vorher unsere Instagram-Accounts, haben diese aber nur benutzt, um Bilder von Outfits zu posten.

Wie funktioniert der Verkauf über Instagram ohne Onlineshop?

Wir machen ein Foto von einem Produkt oder einem ganzen Outfit und laden es bei Instagram hoch. Dazu schreiben wir den Preis und die verfügbaren Größen. Interessierte Kunden senden uns dann entweder eine E-Mail oder eine Nachricht auf der Plattform mit ihrer Adresse, den Produkten, die sie kaufen wollen und ihrer Größe. Wir schicken ihnen dann unsere Paypal-Adresse und sobald die Zahlung eingeht, werden die Waren verschickt oder von uns persönlich ausgefahren.

Und wenn jemand etwas genauer sehen möchte?

Manchmal haben Kunden noch weitere Nachfragen zu Details. Wir haben auch schon Videos von einzelnen Stücken verschickt, wenn eine Farbe oder ein Muster auf einem Foto nicht gut zu erkennen war. Nachmittags lege ich mir dann eine Route zurecht und liefere die Bestellungen innerhalb Hamburgs aus. Alles außerhalb Hamburgs wird mit der Post verschickt.

Wie können Kunden etwas zurückgeben?

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Sie haben 24 Stunden Zeit, um etwas anzuprobieren. Wenn Sie es doch nicht wollen, hole ich es dann am nächsten Tag wieder ab.

War es schwierig, sich umzugewöhnen?

Wir haben viele Stammkunden und waren es dadurch vorher schon gewohnt, Anfragen auch außerhalb der Läden zu bekommen. Fragen wie „Kannst du mir das zurücklegen?“, oder „Kann ich nach Ladenschluss nochmal schnell vorbeikommen?“ erreichen uns zum Beispiel auch telefonisch. Deswegen ist die Kommunikation über Instagram nicht ganz abwegig.

Welche Herausforderungen mussten Sie meistern?

Wir hatten am Anfang Probleme, die Bestellungen den Bezahlungen zuzuweisen. Bei Instagram ist der Profilname nicht immer der, der dann bei Paypal steht. Sabine Müller bei Paypal kann dann schon mal Bine123 bei Instagram heißen. Außerdem haben wir zwei Instagram-Kanäle, @the.mono.room und @monoconceptstore, mit insgesamt über 3000 Followern. Da ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Wir haben das aber gelöst, zum Beispiel indem wir uns Screenshots von den getätigten Zahlungen schicken ließen. Aber auch in Sachen Logistik mussten wir viel lernen. Die richtigen Versandadressen auf die richtigen Pakete, das Koordinieren von Lieferungen. Das haben wir jetzt aber drauf.

Haben Sie einen Onlineshop?

Bis vor drei Wochen hatten wir keinen Onlineshop. Dieser war zwar für 2020 angedacht, aber es gab noch keinen konkreten Plan. Wir haben ihn jetzt wegen der aktuellen Situation schnell auf die Beine gestellt.

Werden Sie auch weiterhin über Instagram verkaufen?

Auf jeden Fall. Die sehr gute Resonanz der vergangenen Wochen hat uns gezeigt, was möglich ist! Insbesondere unsere kurzfristig entworfene Kollektion „Stay Home – Stay Strong“ wäre ohne Instagram nicht so erfolgreich. Und seitdem wir nun auch bei Instagram-Shopping freigeschaltet sind, ist es noch einfacher für Kunden, den Kauf direkt über Instagram abzuwickeln. (Anmerkung d. Redaktion: Instagram-Shopping ist eine Funktion, in der Verkäufer von Bildern direkt auf den eigenen Onlineshop verlinken können. Interessierte Kunden klicken auf ein Foto und gelangen auf den jeweiligen Artikel im Shop und können ihn dort kaufen). Wir werden das auf jeden Fall weiter ausbauen und arbeiten gerade auch an neuen Konzepten speziell für Instagram.

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