Vertrauensbruch
Wie Sie wieder vertrauen können, wenn Mitarbeiter Sie enttäuscht haben

Vertrauen ist die Basis für eine produktive Zusammenarbeit. Was aber, wenn Angestellte dies enttäuschen? Wie Sie mit einem Vertrauensbruch umgehen können - ohne stärker kontrollieren zu müssen.

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Enttäuschtes Vertrauen
© go2 / photocase.de

Die Deadline ist klar: Ein großer Kunde sollte am Donnerstag die Präsentation erhalten. Für die pünktliche Abgabe ist der Projektleiter verantwortlich. Doch die Arbeit ist zum verabredeten Zeitpunkt nicht fertig. Zudem hat der Mitarbeiter weder dem Kunden noch seiner Chefin die Verzögerung kommuniziert.

Die Folge: Der Kunde ist stinksauer, die Chefin auch. Sie hatte dem Projektleiter ihr Vertrauen geschenkt. Das aber hat dieser durch seine Unzuverlässigkeit enttäuscht. Nun zweifelt die Unternehmerin, ob sie ihn mit wichtigen Projekten eigenverantwortlich betrauen kann. Es ist wohl besser, künftig jeden Arbeitsschritt zu kontrollieren, beschließt sie.

Einen Vertrauensbruch aufzuarbeiten lohnt sich

Dieses fiktive Beispiel kann sich so oder ähnlich in jedem Unternehmen ereignen: Ob durch Unzuverlässigkeit wie eine gerissene Deadline, durch schlechte Ergebnisse oder gar durch eine aufgeflogene Lüge – wenn Chefs und Chefinnen nach bestimmten Vorfällen das Vertrauen in ihre Angestellten verlieren, neigen sie häufig dazu, stärker zu kontrollieren.

Das ist zwar naheliegend, doch aus Sicht von Führungsexperten genau die falsche Reaktion. „Kontrolle kostet Zeit, Energie und Nerven“, sagt Eva Schulte-Austum, „vor allem, wenn sie auf Misstrauen beruht.“ Die Wirtschaftspsychologin aus Münster ist Autorin des Buches „Vertrauen kann jeder“ und hilft Führungskräften dabei, eine Kultur des Vertrauens im Unternehmen aufzubauen.

Auch Mathias Fischedick, Business-Coach aus Köln und Autor des Buches „Überleben unter Kollegen“, in dem Vertrauen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, ist überzeugt: Wer Vertrauen genießt, ist motivierter, arbeitet produktiver, teilt Ideen und Kritik offener und fühlt sich stärker wertgeschätzt, als es beispielsweise der kurzfristige Effekt einer Gehaltserhöhung bewirken könnte.

Am Ende nützt all das laut Fischedick jenen, die Vertrauen schenken – also den Unternehmerinnen und Unternehmern. „Wer den Mitarbeitenden vertraut, entlastet sich selbst“, sagt der Business-Coach. Es fällt zwar oft schwer, nach einer Enttäuschung wieder Vertrauen zu fassen, aber es ist ein Weg, der sich lohnt. Doch wie können Unternehmer und Unternehmerinnen nach einer kleinen sowie großen Enttäuschung am besten reagieren?


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Die Deadline ist klar: Ein großer Kunde sollte am Donnerstag die Präsentation erhalten. Für die pünktliche Abgabe ist der Projektleiter verantwortlich. Doch die Arbeit ist zum verabredeten Zeitpunkt nicht fertig. Zudem hat der Mitarbeiter weder dem Kunden noch seiner Chefin die Verzögerung kommuniziert. Die Folge: Der Kunde ist stinksauer, die Chefin auch. Sie hatte dem Projektleiter ihr Vertrauen geschenkt. Das aber hat dieser durch seine Unzuverlässigkeit enttäuscht. Nun zweifelt die Unternehmerin, ob sie ihn mit wichtigen Projekten eigenverantwortlich betrauen kann. Es ist wohl besser, künftig jeden Arbeitsschritt zu kontrollieren, beschließt sie. Einen Vertrauensbruch aufzuarbeiten lohnt sich Dieses fiktive Beispiel kann sich so oder ähnlich in jedem Unternehmen ereignen: Ob durch Unzuverlässigkeit wie eine gerissene Deadline, durch schlechte Ergebnisse oder gar durch eine aufgeflogene Lüge – wenn Chefs und Chefinnen nach bestimmten Vorfällen das Vertrauen in ihre Angestellten verlieren, neigen sie häufig dazu, stärker zu kontrollieren. Das ist zwar naheliegend, doch aus Sicht von Führungsexperten genau die falsche Reaktion. „Kontrolle kostet Zeit, Energie und Nerven“, sagt Eva Schulte-Austum, „vor allem, wenn sie auf Misstrauen beruht.“ Die Wirtschaftspsychologin aus Münster ist Autorin des Buches „Vertrauen kann jeder“ und hilft Führungskräften dabei, eine Kultur des Vertrauens im Unternehmen aufzubauen. Auch Mathias Fischedick, Business-Coach aus Köln und Autor des Buches „Überleben unter Kollegen“, in dem Vertrauen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, ist überzeugt: Wer Vertrauen genießt, ist motivierter, arbeitet produktiver, teilt Ideen und Kritik offener und fühlt sich stärker wertgeschätzt, als es beispielsweise der kurzfristige Effekt einer Gehaltserhöhung bewirken könnte. Am Ende nützt all das laut Fischedick jenen, die Vertrauen schenken – also den Unternehmerinnen und Unternehmern. „Wer den Mitarbeitenden vertraut, entlastet sich selbst“, sagt der Business-Coach. Es fällt zwar oft schwer, nach einer Enttäuschung wieder Vertrauen zu fassen, aber es ist ein Weg, der sich lohnt. Doch wie können Unternehmer und Unternehmerinnen nach einer kleinen sowie großen Enttäuschung am besten reagieren? .paywall-shader { position: relative; top: -250px; height: 250px; background: linear-gradient(to bottom, rgba(255, 255, 255, 0) 0%, rgba(255, 255, 255, 1) 90%); margin: 0 0 -250px 0; padding: 0; border: none; clear: both; } Sie möchten weiterlesen? Anmelden impulse-Mitglieder können nach dem Anmelden auf alle -Inhalte zugreifen. Jetzt anmelden impulse-Mitglied werden impulse-Magazin alle -Inhalte digitales Unternehmer-Forum exklusive Mitglieder-Events und vieles mehr … Jetzt Mitglied werden