Mit Zielen führen
Mit diesen 4 Methoden setzt du deine Unternehmensziele um

OKR, SMART & Co. klingen auf dem Papier ideal. Doch was taugen die Methoden im Unternehmensalltag? Diese vier Praxisbeispiele zeigen, wie Unternehmen Ziele umsetzen und Erfolge messbar machen.

Aktualisiert am 30. Januar 2025, 10:34 Uhr, von Anna Wilke und Peter Neitzsch

Ein gelber Pfeil auf hellblauem Hintergrund und ein hellblauer Pfeil auf gelbem Grund, die in entgegengesetzte Richtungen zeigen.
Ist die Richtung unklar? Unternehmensziele helfen, das Team in die richtige Richtung zu führen.
© Javier Zayas Photography / Moment / Getty Images

Moritz von Soden hat einen guten Grund, sich Gedanken über Firmenziele zu machen: „Ich bin darauf angewiesen, über Ziele zu führen, weil ich von der Umsetzung nichts verstehe“, sagt der Inhaber von Bornemann Gewindetechnik in Delligsen bei Hildesheim. Der 48-Jährige führt die Geschäfte in dritter Generation. Sein Schwiegervater war noch selbst Schrauber – er kannte das Handwerk von der Pike auf und legte notfalls selbst Hand an.

Das änderte sich, als von Soden und seine Frau Kathrin 2008 in das Unternehmen kamen und sechs Jahre später die Geschäftsführung übernahmen. Die Akademiker brachten eine völlig andere Führungskultur mit: „Wir sind auf eine zweite Führungsebene angewiesen, die unsere Ziele verstanden hat und im Arbeitsalltag umsetzen kann“, erklärt von Soden. Sein Idealzustand: „Die Unternehmensspitze gibt das Ziel vor, aber nicht den Weg dorthin.“

Methode 1: Visioning

Bornemann Gewindetechnik ist ein klassischer deutscher Mittelständler: Die Firma mit 53 Mitarbeitenden hat eine Nische besetzt, die Einzelanfertigung spezieller Gewindespindeln für die Industrie. Mit dem Generationswechsel begann der Betrieb aus der niedersächsischen Provinz in die ganze Welt zu liefern: Heute kommt mehr als die Hälfte des Umsatzes aus dem Export. Um das zu erreichen, arbeitete die Geschäftsführung schon früh mit Stärken-Schwächen-Analysen, Jahreszielen und Maßnahmenkatalogen.

Doch eines kam dabei zu kurz: „Ich habe mich immer gefragt: Wie kann ich diese Ziele ins Unternehmen tragen? Wie kann ich mein Team dafür begeistern?“, erinnert sich der Inhaber. „Mit einer Stärken-Schwächen-Matrix gelingt mir das nicht.“ Das fehlende Puzzleteil fand von Soden, als er zum ersten Mal von der Methode des Visioning hörte. Dabei wird eine ganz konkrete Vision der Zukunft entworfen und aufgeschrieben: Wie sieht das Unternehmen in fünf Jahren aus? Was haben wir dann erreicht? Worauf sind wir im Rückblick stolz?


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