Pausenzeiten
Wann Arbeitnehmern Arbeitspausen zustehen

Über Pausenzeiten wird in vielen Betrieben gestritten - dabei gibt es klare gesetzliche Regelungen. Wann Arbeitnehmer Anspruch auf eine Arbeitspause haben und wie die Pausen zu organisieren sind.

,

Mahlzeit! Diese vier Herren halten ihre Pausenzeiten offensichtlich ein.
Mahlzeit! Diese vier Herren halten ihre Pausenzeiten offensichtlich ein.

Wo sind gesetzliche Pausenzeiten geregelt?

Das Recht von Arbeitnehmern auf regelmäßige Arbeitspausen ist im Paragraf 4 im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) gesetzlich festgeschrieben. Tarifverträge können abweichende Pausenregelungen enthalten. Diese Mindestdauer ist vorgeschrieben:

  • sechs bis neun Stunden Arbeitszeit: mindestens 30 Minuten Pause
  • mehr als neun Stunden Arbeitszeit: mindestens 45 Minuten Pause

Kann der Arbeitnehmer die Pausenzeit auch stückeln?

Die Pause nicht am Stück genommen werden. Wer kürzere Ruhepausen bevorzugt, kann sich die Pausenzeit aufteilen. Da Arbeitspausen aber vor allem der Erholung dienen sollen, dürfen sie jeweils nicht kürzer als 15 Minuten sein. Eine Ausnahme bilden hier Schichtbetriebe und Verkehrsbetriebe: Hier können in Tarifvertrag, Betriebs- oder Dienstvereinbarung abweichende Regeln festgelegt werden (ArbZG, § 7, (1) 2).

Können Arbeitnehmer zur Verkürzung der Arbeitszeit auf Pausen verzichten?

Die Pause an den Anfang oder das Ende der Arbeitszeit zu legen, ist keine Option: Ruhepausen sollen sicherstellen, dass die Arbeitnehmer sich entspannen und zur Ruhe kommen können. Daher dürfen sie nicht ausfallen.

Darf der Arbeitgeber den Zeitpunkt der Pause vorgeben?

Wann Arbeitspausen genommen werden, darf der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern vorschreiben. Dabei muss er eventuelle Betriebsvereinbarungen und vertragliche Regelungen beachten. Grundsätzlich hat der Arbeitgeber aber das Recht, den Arbeitnehmern anzuweisen, welcher Mitarbeiter wann die gesetzlich vorgeschriebene Pause nehmen muss.

Gibt es einen Anspruch auf Zigarettenpausen?

Eine gesetzliche Grundlage für zusätzliche Zigarettenpausen gibt es nicht. Falls das Thema im Arbeitsvertrag und den zusätzlichen Betriebsvereinbarungen nicht definiert ist, empfiehlt es sich, das Gespräch zu suchen, um eine Regelung zu vereinbaren.

Sind für Minderjährige andere Pausenzeiten vorgeschrieben?

Minderjährige, zum Beispiel Auszubildende, genießen besonderen Schutz: Sie müssen bereits ab einer Arbeitszeit von viereinhalb Stunden eine halbstündige Pause einlegen. Arbeiten sie länger als sechs Stunden, schreibt der Gesetzgeber ihnen 60 Minuten Arbeitspause vor. Das regelt Paragraf 11 im Jugendarbeitsschutzgesetz  (das übrigens zu den aushangpflichtigen Gesetzen gehört).

Welche Regelungen gibt es für Pausen im Homeoffice?

Auch für die Heimarbeit gelten die üblichen Pausenzeiten, wie sie das Arbeitszeitgesetz vorgibt. Alles über die rechtlichen Rahmenbedingungen erfahren Sie in unserem Artikel „Diese Regelungen gelten, wenn Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten wollen“.

Sind Bildschirmpausen zulässig?

Die Arbeit am Computerbildschirm ist eine Belastung für die Augen. Laut Anhang der Arbeitsstättenverordnung, Abschnitt 6: Maßnahmen zur Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen muss der Arbeitgeber daher dafür sorgen, dass Angestellte an Bildschirmarbeitsplätzen zwischendurch andere Tätigkeiten ausüben – ansonsten dürfen sie die Arbeit kurz unterbrechen. Diese Pausenzeiten sind bezahlte Arbeitsunterbrechungen. Arbeitsmediziner empfehlen fünf bis zehn Minuten Ruhepause; genaue Angaben über Dauer und Frequenz fehlen in der Verordnung jedoch. Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts hat der Betriebsrat in diesen Fragen ein Mitbestimmungsrecht (Az.: 1 ABR 47/95).

Gehören Pausen zur bezahlten Arbeitszeit?

Reguläre Ruhepausen wie die Mittagspause gehören ebenso wenig zur bezahlten Arbeitszeit wie Kurzpausen, etwa die Raucherpause.

Anders sieht es bei Pausen aus, die der Sicherheit und Gesundheit des Arbeitnehmers dienen. Dazu zählen neben den erwähnten Pausenzeiten bei Bildschirmarbeit auch Lärmpausen. Ebenfalls zu den bezahlten Pausen gehören Betriebspausen. So bezeichnet man es, wenn die Arbeitnehmer nicht weiterarbeiten können – etwa wegen Stromausfall, weil eine Maschine ausfällt oder wegen Feueralarm.

Wie sind Gebetspausen im Arbeitsrecht festgelegt?

Alle Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel „Beten während der Arbeitszeit: Müssen Chefs Gebetspausen erlauben?“

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Wie lang muss die Pause zwischen zwei Arbeitstagen sein?

Das Arbeitszeitgesetz spricht hier nicht von Pausen, sondern verwendet den Begriff Ruhezeiten. Zwischen dem Arbeitsende und dem Arbeitsbeginn am folgenden Tag müssen laut Paragraf 5 ArbZB mindestens elf Stunden liegen. Arbeitet beispielsweise ein Arbeitnehmer abends bis 21 Uhr, darf er am nächsten Morgen nicht vor 8 Uhr mit der Arbeit beginnen. Ausnahmen gelten beispielsweise für Krankenhäuser, Hotels und in der Landwirtschaft und sind in Absatz 2 des Paragrafen festgelegt.

Pausen neu bewerten

Die Pausen der Mitarbeiter sind kein lästiges Übel, sondern sorgen für bessere Arbeitsergebnisse. Bei der Pomodoro-Technik beispielsweise sorgt der Wechsel aus regelmäßigen Pausen und konzentrierten Arbeitsphasen für höchste Produktivität.

Wo sind gesetzliche Pausenzeiten geregelt? Das Recht von Arbeitnehmern auf regelmäßige Arbeitspausen ist im Paragraf 4 im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) gesetzlich festgeschrieben. Tarifverträge können abweichende Pausenregelungen enthalten. Diese Mindestdauer ist vorgeschrieben: sechs bis neun Stunden Arbeitszeit: mindestens 30 Minuten Pause mehr als neun Stunden Arbeitszeit: mindestens 45 Minuten Pause Kann der Arbeitnehmer die Pausenzeit auch stückeln? Die Pause nicht am Stück genommen werden. Wer kürzere Ruhepausen bevorzugt, kann sich die Pausenzeit aufteilen. Da Arbeitspausen aber vor allem der Erholung dienen sollen, dürfen sie jeweils nicht kürzer als 15 Minuten sein. Eine Ausnahme bilden hier Schichtbetriebe und Verkehrsbetriebe: Hier können in Tarifvertrag, Betriebs- oder Dienstvereinbarung abweichende Regeln festgelegt werden (ArbZG, § 7, (1) 2). Können Arbeitnehmer zur Verkürzung der Arbeitszeit auf Pausen verzichten? Die Pause an den Anfang oder das Ende der Arbeitszeit zu legen, ist keine Option: Ruhepausen sollen sicherstellen, dass die Arbeitnehmer sich entspannen und zur Ruhe kommen können. Daher dürfen sie nicht ausfallen. Darf der Arbeitgeber den Zeitpunkt der Pause vorgeben? Wann Arbeitspausen genommen werden, darf der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern vorschreiben. Dabei muss er eventuelle Betriebsvereinbarungen und vertragliche Regelungen beachten. Grundsätzlich hat der Arbeitgeber aber das Recht, den Arbeitnehmern anzuweisen, welcher Mitarbeiter wann die gesetzlich vorgeschriebene Pause nehmen muss. Gibt es einen Anspruch auf Zigarettenpausen? Eine gesetzliche Grundlage für zusätzliche Zigarettenpausen gibt es nicht. Falls das Thema im Arbeitsvertrag und den zusätzlichen Betriebsvereinbarungen nicht definiert ist, empfiehlt es sich, das Gespräch zu suchen, um eine Regelung zu vereinbaren. Sind für Minderjährige andere Pausenzeiten vorgeschrieben? Minderjährige, zum Beispiel Auszubildende, genießen besonderen Schutz: Sie müssen bereits ab einer Arbeitszeit von viereinhalb Stunden eine halbstündige Pause einlegen. Arbeiten sie länger als sechs Stunden, schreibt der Gesetzgeber ihnen 60 Minuten Arbeitspause vor. Das regelt Paragraf 11 im Jugendarbeitsschutzgesetz  (das übrigens zu den aushangpflichtigen Gesetzen gehört). Welche Regelungen gibt es für Pausen im Homeoffice? Auch für die Heimarbeit gelten die üblichen Pausenzeiten, wie sie das Arbeitszeitgesetz vorgibt. Alles über die rechtlichen Rahmenbedingungen erfahren Sie in unserem Artikel "Diese Regelungen gelten, wenn Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten wollen". Sind Bildschirmpausen zulässig? Die Arbeit am Computerbildschirm ist eine Belastung für die Augen. Laut Anhang der Arbeitsstättenverordnung, Abschnitt 6: Maßnahmen zur Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen muss der Arbeitgeber daher dafür sorgen, dass Angestellte an Bildschirmarbeitsplätzen zwischendurch andere Tätigkeiten ausüben - ansonsten dürfen sie die Arbeit kurz unterbrechen. Diese Pausenzeiten sind bezahlte Arbeitsunterbrechungen. Arbeitsmediziner empfehlen fünf bis zehn Minuten Ruhepause; genaue Angaben über Dauer und Frequenz fehlen in der Verordnung jedoch. Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts hat der Betriebsrat in diesen Fragen ein Mitbestimmungsrecht (Az.: 1 ABR 47/95). Gehören Pausen zur bezahlten Arbeitszeit? Reguläre Ruhepausen wie die Mittagspause gehören ebenso wenig zur bezahlten Arbeitszeit wie Kurzpausen, etwa die Raucherpause. Anders sieht es bei Pausen aus, die der Sicherheit und Gesundheit des Arbeitnehmers dienen. Dazu zählen neben den erwähnten Pausenzeiten bei Bildschirmarbeit auch Lärmpausen. Ebenfalls zu den bezahlten Pausen gehören Betriebspausen. So bezeichnet man es, wenn die Arbeitnehmer nicht weiterarbeiten können - etwa wegen Stromausfall, weil eine Maschine ausfällt oder wegen Feueralarm. Wie sind Gebetspausen im Arbeitsrecht festgelegt? Alle Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel "Beten während der Arbeitszeit: Müssen Chefs Gebetspausen erlauben?" Wie lang muss die Pause zwischen zwei Arbeitstagen sein? Das Arbeitszeitgesetz spricht hier nicht von Pausen, sondern verwendet den Begriff Ruhezeiten. Zwischen dem Arbeitsende und dem Arbeitsbeginn am folgenden Tag müssen laut Paragraf 5 ArbZB mindestens elf Stunden liegen. Arbeitet beispielsweise ein Arbeitnehmer abends bis 21 Uhr, darf er am nächsten Morgen nicht vor 8 Uhr mit der Arbeit beginnen. Ausnahmen gelten beispielsweise für Krankenhäuser, Hotels und in der Landwirtschaft und sind in Absatz 2 des Paragrafen festgelegt. Pausen neu bewerten Die Pausen der Mitarbeiter sind kein lästiges Übel, sondern sorgen für bessere Arbeitsergebnisse. Bei der Pomodoro-Technik beispielsweise sorgt der Wechsel aus regelmäßigen Pausen und konzentrierten Arbeitsphasen für höchste Produktivität.