Effiziente Mitarbeiter
7 Wege, die Produktivität Ihres Teams zu zerstören

"Warum brauchen meine Mitarbeiter ständig so lange?" Hatten Sie solche Gedanken schon? Halten Sie Ihr Team gar für ineffizient? Dann sollten Sie sich fragen: "Liegt es vielleicht an mir?"

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Mit einem zerbrochenen Stift lässt sich schlecht schreiben. Wer sich effiziente Mitarbeiter wünscht, muss dafür sorgen, dass sie es sein können.
© Marie Maerz / photocase.de

Chefinnen und Chefs haben manchmal einen verdrehten Blick auf ihr Team: Sie halten diejenigen, die besonders gestresst wirken, für die Fleißigsten. Doch Stress und Hektik sind vor allem eins: todsichere Anzeichen, dass jemand seine Zeit nicht im Griff hat. Wobei das nicht unbedingt am Mitarbeiter selbst liegen muss. Zeitmanagement – das eigene und das des Teams – ist Chefsache, meint Zeitmanagement-Experte Ivan Blatter.

Haben Sie also den Eindruck, Ihr Team ist unproduktiv, fragen Sie sich: „Habe ich alles dafür getan, dass es effizient arbeiten kann?“ Blatter ist überzeugt: „Es gehört zu den Pflichten einer Führungskraft, dass die Mitarbeiter ihr Potenzial abrufen und umsetzen können.“ Doch oft vernachlässigen Chefs diese Pflicht – ohne es zu merken. In seinem Podcast stellte Blatter sieben typische Führungsfehler von Chefinnen und Chefs vor, mit denen sie die Produktivität ihrer Mitarbeiter torpedieren:

1. Sie setzen keine Grenzen

Feierabend ist Feierabend – früher, als es noch keine Handys und E-Mails gab, war dieser Anspruch vielleicht einfach umzusetzen. Heute verschwimmen die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit. Nach Arbeitsschluss noch Firmen-Mails checken – für viele ganz normal. Der Chef lebt’s vor, die Mitarbeiter machen mit.

Bis zu einem gewissen Umfang sei das okay, wenn der Mitarbeiter das auch will, glaubt Blatter. Doch die Wischiwaschi-Grenzen sind riskant. Statt einfach mal abzuschalten, kommen viele Mitarbeiter nicht mehr runter. Und wer dauergestresst ist, ist in den meisten Fällen eines nicht: produktiv. Wenn Sie also keine klaren Freizeit-Grenzen ziehen – für sich und Ihr Team – untergraben Sie die Produktivität aller.

2. Sie kommunizieren nicht

„Oft glauben Führungskräfte nur, ein Zeitproblem zu haben. Doch tatsächlich haben sie ein Kommunikationsproblem,“ sagt Blatter. Viele würden weder Aufträge klar zuteilen, noch Zuständigkeiten deutlich klären. Am Ende weiß kein Mitarbeiter, was genau von ihm verlangt wird. Wer als Vorgesetzter also nicht glasklar kommuniziert, darf sich nicht wundern, wenn sein Team unproduktiv und unmotiviert arbeitet.

3. Sie setzen keine oder unklare Ziele

„Warum mache ich das eigentlich alles?“ Wenn Ihren Mitarbeitern keine Antwort auf diese Frage einfällt, läuft etwas schief. Sie haben verpasst, ihnen zu erklären, auf welches große Ziel Ihr Unternehmen hinarbeitet, welche Vision Sie haben. „Wenn den Mitarbeitern nicht klar ist, was die Ziele und die Vision sind, dann führt das oft zu Ineffizienz und schlechter Organisation“, sagt Blatter.

4. Sie machen so viele Sitzungen und Meetings wie möglich

Meetings sind oft Zeittöter. Blatter ist sich sicher: „In Sitzung wird häufig nur: gesessen. Ergebnisse? Nebensache.“ Wer schon mal eine Stunde in einem 15-Quadratmeter-Konferenzraum mit zehn Leuten gesessen hat, ohne zu wissen, warum er eigentlich dabei ist, wird vermutlich auch wissen, wie man sich danach fühlt: müde und lustlos.

Wenn Ihr Ziel unmotivierte Mitarbeiter sind, dann setzen Sie also so viele Meetings wie möglich an. Blatter weiß natürlich, dass nicht jede Sitzung sinnlos ist. Aber er glaubt: „Sie brauchen bestimmt nicht so viele, wie Sie durchführen.“ Er rät dazu, Mitarbeitern die Option offenzulassen, nicht zu kommen. Oder noch besser: Begründen Sie, warum derjenige, den Sie einladen, unbedingt dabei sein sollte. So werden Sie schnell feststellen, dass viele nur aus reiner Routine dabei sind.

5. Sie schaffen einen möglichst ungünstigen Arbeitsplatz

Wie viele Mitarbeiter müssen sich bei Ihnen ein Büro teilen? Je mehr es sind, desto größer die Gefahr, dass ihre Produktivität leidet. Denn mit der Anzahl der Kollegen steigen auch die Lautstärke und die Wahrscheinlichkeit, unterbrochen zu werden. Blatter glaubt: „Große Büros sind aus Sicht der Produktivität das Schlimmste, was Sie Ihren Mitarbeitern antun können“. Aber nicht nur die Größe des Büros spielt eine Rolle, sondern auch welche Möbel darin stehen und ob es Rückzugsmöglichkeiten gibt.

Lesen Sie dazu auch: Attraktive Büros: So holen Arbeitgeber das Team zurück ins Büro 

6. Sie geben Ihren Mitarbeitern keine geeigneten Tools

Sind Sie Malermeister, sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter gute Pinsel, anständige Farbe und eine sichere Leiter haben. Doch auch wer im Büro arbeitet, braucht geeignete Tools, um effizient arbeiten zu können. Zum Beispiel schnelle Computer, funktionierende Software und ergonomische Tastaturen. Wer seine Mitarbeiter mit langsamen PC und uralter Software arbeiten lässt, darf sich über Ineffizienz nicht beschweren.

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7. Sie gehen als Führungskraft niemals mit gutem Beispiel voran

„Als Chef wird man immer beobachtet und immer gespiegelt – im Guten und im Schlechten“, sagt Blatter. Das heißt: Wenn Ihr eigenes Zeitmanagement zu wünschen übrig lässt, wenn Sie sich ständig verzetteln, ablenken lassen und keine Prioritäten setzen, kann das auf Ihre Mitarbeiter abfärben. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran.

„Perfektion wird nicht verlangt, nur das Messen mit gleich langen Ellen“, sagt der Experte. Arbeiten Sie zum Beispiel an Ihrer Aufgabenverwaltung und teilen Sie Ihre Erfahrung mit Ihren Mitarbeitern. Oder hören Sie auf, sich ständig von E-Mails und Handy ablenken zu lassen.

Chefinnen und Chefs haben manchmal einen verdrehten Blick auf ihr Team: Sie halten diejenigen, die besonders gestresst wirken, für die Fleißigsten. Doch Stress und Hektik sind vor allem eins: todsichere Anzeichen, dass jemand seine Zeit nicht im Griff hat. Wobei das nicht unbedingt am Mitarbeiter selbst liegen muss. Zeitmanagement – das eigene und das des Teams – ist Chefsache, meint Zeitmanagement-Experte Ivan Blatter. Haben Sie also den Eindruck, Ihr Team ist unproduktiv, fragen Sie sich: "Habe ich alles dafür getan, dass es effizient arbeiten kann?" Blatter ist überzeugt: "Es gehört zu den Pflichten einer Führungskraft, dass die Mitarbeiter ihr Potenzial abrufen und umsetzen können." Doch oft vernachlässigen Chefs diese Pflicht – ohne es zu merken. In seinem Podcast stellte Blatter sieben typische Führungsfehler von Chefinnen und Chefs vor, mit denen sie die Produktivität ihrer Mitarbeiter torpedieren: 1. Sie setzen keine Grenzen Feierabend ist Feierabend – früher, als es noch keine Handys und E-Mails gab, war dieser Anspruch vielleicht einfach umzusetzen. Heute verschwimmen die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit. Nach Arbeitsschluss noch Firmen-Mails checken – für viele ganz normal. Der Chef lebt's vor, die Mitarbeiter machen mit. Bis zu einem gewissen Umfang sei das okay, wenn der Mitarbeiter das auch will, glaubt Blatter. Doch die Wischiwaschi-Grenzen sind riskant. Statt einfach mal abzuschalten, kommen viele Mitarbeiter nicht mehr runter. Und wer dauergestresst ist, ist in den meisten Fällen eines nicht: produktiv. Wenn Sie also keine klaren Freizeit-Grenzen ziehen – für sich und Ihr Team – untergraben Sie die Produktivität aller. 2. Sie kommunizieren nicht "Oft glauben Führungskräfte nur, ein Zeitproblem zu haben. Doch tatsächlich haben sie ein Kommunikationsproblem," sagt Blatter. Viele würden weder Aufträge klar zuteilen, noch Zuständigkeiten deutlich klären. Am Ende weiß kein Mitarbeiter, was genau von ihm verlangt wird. Wer als Vorgesetzter also nicht glasklar kommuniziert, darf sich nicht wundern, wenn sein Team unproduktiv und unmotiviert arbeitet. 3. Sie setzen keine oder unklare Ziele "Warum mache ich das eigentlich alles?" Wenn Ihren Mitarbeitern keine Antwort auf diese Frage einfällt, läuft etwas schief. Sie haben verpasst, ihnen zu erklären, auf welches große Ziel Ihr Unternehmen hinarbeitet, welche Vision Sie haben. "Wenn den Mitarbeitern nicht klar ist, was die Ziele und die Vision sind, dann führt das oft zu Ineffizienz und schlechter Organisation", sagt Blatter. [mehr-zum-thema] 4. Sie machen so viele Sitzungen und Meetings wie möglich Meetings sind oft Zeittöter. Blatter ist sich sicher: "In Sitzung wird häufig nur: gesessen. Ergebnisse? Nebensache." Wer schon mal eine Stunde in einem 15-Quadratmeter-Konferenzraum mit zehn Leuten gesessen hat, ohne zu wissen, warum er eigentlich dabei ist, wird vermutlich auch wissen, wie man sich danach fühlt: müde und lustlos. Wenn Ihr Ziel unmotivierte Mitarbeiter sind, dann setzen Sie also so viele Meetings wie möglich an. Blatter weiß natürlich, dass nicht jede Sitzung sinnlos ist. Aber er glaubt: "Sie brauchen bestimmt nicht so viele, wie Sie durchführen." Er rät dazu, Mitarbeitern die Option offenzulassen, nicht zu kommen. Oder noch besser: Begründen Sie, warum derjenige, den Sie einladen, unbedingt dabei sein sollte. So werden Sie schnell feststellen, dass viele nur aus reiner Routine dabei sind. 5. Sie schaffen einen möglichst ungünstigen Arbeitsplatz Wie viele Mitarbeiter müssen sich bei Ihnen ein Büro teilen? Je mehr es sind, desto größer die Gefahr, dass ihre Produktivität leidet. Denn mit der Anzahl der Kollegen steigen auch die Lautstärke und die Wahrscheinlichkeit, unterbrochen zu werden. Blatter glaubt: "Große Büros sind aus Sicht der Produktivität das Schlimmste, was Sie Ihren Mitarbeitern antun können". Aber nicht nur die Größe des Büros spielt eine Rolle, sondern auch welche Möbel darin stehen und ob es Rückzugsmöglichkeiten gibt. Lesen Sie dazu auch: Attraktive Büros: So holen Arbeitgeber das Team zurück ins Büro  6. Sie geben Ihren Mitarbeitern keine geeigneten Tools Sind Sie Malermeister, sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter gute Pinsel, anständige Farbe und eine sichere Leiter haben. Doch auch wer im Büro arbeitet, braucht geeignete Tools, um effizient arbeiten zu können. Zum Beispiel schnelle Computer, funktionierende Software und ergonomische Tastaturen. Wer seine Mitarbeiter mit langsamen PC und uralter Software arbeiten lässt, darf sich über Ineffizienz nicht beschweren. 7. Sie gehen als Führungskraft niemals mit gutem Beispiel voran "Als Chef wird man immer beobachtet und immer gespiegelt – im Guten und im Schlechten", sagt Blatter. Das heißt: Wenn Ihr eigenes Zeitmanagement zu wünschen übrig lässt, wenn Sie sich ständig verzetteln, ablenken lassen und keine Prioritäten setzen, kann das auf Ihre Mitarbeiter abfärben. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran. "Perfektion wird nicht verlangt, nur das Messen mit gleich langen Ellen", sagt der Experte. Arbeiten Sie zum Beispiel an Ihrer Aufgabenverwaltung und teilen Sie Ihre Erfahrung mit Ihren Mitarbeitern. Oder hören Sie auf, sich ständig von E-Mails und Handy ablenken zu lassen.